Die WM 2014 Vorrunde ist vorbei, Zeit um eine kleine Bilanz zu ziehen!
Viele Tore unter der brasilianische Hitze
Diese Weltmeisterschaft ist ein echtes Spektakel! Seit 1970 fielen nicht mehr so viele Tore, 136 waren es nach der Vorrunde und somit innerhalb von 48 Spielen. War die WM in Südafrika noch eine mit der niedrigsten Torquote aller Zeiten, hagelt es in Brasilien Tore. Vor allem die Joker der WM-Teilnehmer stechen erfolgreich.
Video: Tops und Flops: Bilanz nach der WM-Vorrunde
Die erste Halbzeit der Fußball-WM in Brasilien ist vorbei – Zeit, auf die Tops und Flops der Gruppenphase zu blicken. Erfreuliches lieferten Thomas Müller und die USA. Zu den Flops gehörten „Beißer“ Luis Suárez und FIFA-Boss Joseph Blatter.
Viele schwache europäische Teams
Wie unberechenbar dieses Turnier ist, zeigte sich bereits in der Vorrunde. Die europäischen Teilnehmer tun sich schwer unter dem ungewohntem Klima in Brasilien. Noch nie konnte eine europäische Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent Weltmeister werden. Wie bereits 2010 in Südafrika, konnten sich nur sechs von 13 europäischen Mannschaften für das Achtelfinale qualifizieren. Bei den Turnieren 2006 und 2002 waren es noch jeweils drei mehr. Dieses Jahr sind Spaniens Tiki-Taka-Könige entthront, die Taktik-Prinzen aus Italien können ebenfalls keine Ansprüche auf den Titel mehr stellen. Die überschätzten Engländer sind mit nur einem Punkt ausgeschieden. Über die mangelnde Spielstärke seiner Portugiesen beschwerte sich sogar Cristiano Ronaldo persönlich, und Teams wie Kroatien, Russland, und Bosnien-Herzegowina war ohnehin nicht der ganz große Coup zuzutrauen. Die europäischen Hoffnungen ruhen jetzt auf Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Belgien wird von vielen Experten als Geheimfavorit eingeschätzt. Griechenland und die Schweiz dürften ohne Chancen auf den Titel bleiben.
Mehrwert: Die Teilnehmer des WM 2014 Achtelfinales
Nation | Kontinent / quailifiziert | Endrunden- Gruppe |
---|---|---|
Brasilien | Südamerika | Gruppe A |
Chile | Südamerika | Gruppe B |
Kolumbien | Südamerika | Gruppe C |
Costa Rica | Mittelamerika | Gruppe D |
Uruguay | Asien/SüdAmerika-Playoff | Gruppe D |
Mexiko | Amerika/Ozeanien Playoff | Gruppe A |
Griechenland | Europa Playoffs | Gruppe C |
Niederlande | Europa | Gruppe B |
Argentinien | Südamerika | Gruppe F |
Nigeria | Afrika Playoffs | Gruppe F |
Schweiz | Europa | Gruppe E |
Frankreich | Europa | Gruppe E |
USA | Nord/Mittelamerika | Gruppe G |
Deutschland | Europa | Gruppe G |
Belgien | Europa | Gruppe H |
Algerien | Afrika Playoffs | Gruppe H |
Nur ein südamerikanisches Team nicht im Achtelfinale
Die Südamerikaner sind wie schon in Südafrika stark, einzig Ecuador erreichte das Achtelfinale nicht. Überraschend ist dagegen, dass diese Stärke nicht unbedingt an Gastgeber Brasilien und dessen Erzrivalen Argentinien liegt. Neymar und Messi duellieren sich zwar mit Thomas Müller um die Torjägerkanone und beide Teams stehen als Gruppensieger im Achtelfinale. Doch wie Brasiliens Remis gegen Mexiko und das schwache 1:0 Argentiniens gegen den Iran zeigten, sind beide von ihren Superstars abhängig. Ganz anders präsentiert sich Kolumbien. Auch ohne ihren verletzten Topstürmer Falcao holten sie neun Punkte in drei Spielen und zeigten dabei eine der besten Leistungen der Vorrunde. Flügelspieler Juan Cuadrado vom AC Florenz soll bereits Begehrlichkeiten europäischer Topteams geweckt haben. Chile spielte vor allem in den ersten beiden Spielen, vor allem gegen Spanien, unberechenbar und effektiv, und selbst wenn Uruguay sich schwer tat, ins Achtelfinale einzuziehen, sind sie schwer zu schlagen.
Link: WM 2014: Sind die lateinamerikanischen Teams besser als Europa?
Costa Rica die größte Überraschung
Das gilt auch für zwei Überraschungsmannschaften aus Zentralamerika. Mexiko, das sich erst in den Playoffs gegen Neuseeland qualifizierte, ließ in drei Spielen nur ein Gegentor zu und glänzte mit tollem Fußball. Die El Tri gelten bei vielen als neuer Geheimfavorit. Dass sich Costa Rica ausgerechnet in der Weltmeistergruppe gegen England, Italien und Uruguay als Gruppensieger durchsetzt, hatte vor dem Turnier niemand erwartet. Gegen Griechenland im Achtelfinale muss noch nicht Schluss sein für die Ticos. Das Überraschungstram hat das Zeug, den in die Jahre gekommenen Griechen das Leben schwer zu machen.
Ehemaliger Kölner ältester Spieler der WM-Geschichte
Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien wurde auch der Altersrekord eines Spielers gebrochen. Faryd Mondragon hat beim 4:1-Erfolg Kolumbiens gegen Japan den Rekord eingestellt. Der Torwart wurde in der 85. Minute eingewechselt und ist nun mit 43 Jahren und drei Tagen der älteste eingesetzte Spieler bei Fußball-Weltmeisterschaften. Den bisherigen Rekord hatte der Kameruner Roger Milla gehalten (42 Jahre, 39 Tage). Der älteste deutsche Nationalspieler, der jemals bei einer WM eingesetzt wurde, ist Fritz Walter. Der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954 war 37 Jahre und sieben Monate alt, als er bei der Endrunde 1958 im Halbfinale gegen Gastgeber Schweden (1:3) sein letztes Länderspiel bestritt.
Erstaunliche 24 Jokertore bisher
In den 48 Vorrundenspielen der Weltmeisterschaft sind 24 Tore durch Einwechselspieler gefallen. Das sind jetzt schon deutlich mehr als bei der gesamten WM-Endrunde 2010 in Südafrika, da waren es 15. Das schnellste Jokertor der laufenden Weltmeisterschaft gelang dem Niederländer Leroy Fer. Er erzielte 91 Sekunden nach seiner Einwechslung das 1:0 gegen Chile. Für Deutschland traf Miroslav Klose als Einwechselspieler zum 2:2 gegen Ghana.
Drei Spieler an der Spitze der Torschützenliste
Nach der Vorrunde stehen gleich drei Spieler die meisten Treffer erzielt. Die Torjägerliste führen nach der Vorrunde Thomas Müller, Brasiliens Superstar Neymar und der Argentinier Lionel Messi mit je vier Treffern an. Müller hat zudem einen Assist auf dem Konto und ist damit Topscorer des Turniers. Es folgen James Rodriguez (Kolumbien), Arjen Robben und Robin van Persie (beide Niederlande), Karim Benzema (Frankreich), Enner Valencia (Ecuador) sowie Xherdan Shaqiri (Schweiz) mit je drei Toren. Torgefährlichste Mannschaft der Vorrunde waren die Niederlande (10 Treffer) vor Kolumbien (9) und Frankreich (8). Das torreichste Duell der Vorrunde lieferten sich Frankreich und die Schweiz (5:2). WM-Rekordtorjäger sind Miroslav Klose und der brasilianische Weltmeister von 2002, Ronaldo, mit jeweils 15 Treffern. Der erfolgreichste WM-Torschütze in einem Turnier ist der Franzosen Just Fontaine. Er schoss bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden 13 Tore im gesamten Turnier.
Liste der erfolgreichsten Schützen der WM 2014
Nr. | Spieler | Tore |
---|---|---|
1 | Neymar Jr Brasilien | 4 |
Messi Argentinien | 4 | |
T. Müller Deutschland | 4 | |
2 | Shaqiri Schweiz | 3 |
van Persie Niederlande | 3 | |
Robben Niederlande | 3 | |
Valencia Ecuador | 3 | |
Rodriguez Kolumbien | 3 | |
Benzema Frankreich | 3 |