Warum die Nationalmannschaft der Türkei ihre Trainingslager gerne in Deutschland abhält, dürfte auf der Hand liegen. Die dazugehörigen Testspiele gegen andere Nationalmannschaften werden regelmäßig zu Partien mit Heimspielcharakter. So auch am gestrigen Tage in Duisburg, als die Männer mit dem Halbmond auf dem Trikot gegen Lettland testeten.
An mangelnder Unterstützung kann es also nicht gelegen haben, dass es gegen die eher schwächer eingeschätzten Letten nur zu einem 3:3 reichte und das nach 3:1-Führung für die Türkei. In Bestbesetzung war die Nationalmannschaft der Türkei zwar nicht angetreten, dies galt aber ebenso wenig für die Auswahl Lettlands. Möglicherweise fehlt am Ende einer für alle Beteiligten langen Saison aber auch schlicht die Konzentration, noch dazu wenn es um nichts geht wie in diesem Freundschaftsspiel. Welches übrigens nicht das erste seiner Art ist: Schon 2008 hatte die Nationalmannschaft der Türkei ihre vielen Fans in Deutschland mit einem Testspiel erfreut. Damals siegten die Türken mit 2:0 über Finnland.
Fans der Türkei zünden mehrfach Böller
2:0 stand es auch gestern enorm schnell, denn Olcay Sahan in der 9. Minute und Selcuk Inan (22.) nach Elfmeter schossen schnell diese Führung heraus. Ob es die Böller waren, die auf den Rängen der türkischen Fans gezündet wurden und für eine Spielunterbrechung sorgte, welche das Team Türkei aus dem Tritt brachte, ist nicht zu klären.
Doch nach der Pause traf zunächst Lettland zum Anschlusstreffer: Edgars Gauracs in der 54., gefolgt vom dritten Treffer der Türken durch Veysel Sari. Ein Doppelpack des Letten Valerijs Sabala sorgte dann für ein Remis in einer schon gewonnen geglaubten Partie. Die 7.200 Zuschauer werden es enttäuscht zur Kenntnis genommen haben.
Noch im Rennen um einen Platz in Brasilien
Dabei braucht die Türkei eine gute Form, will sie noch auf den Zug oder besser: den Flieger in Richtung WM 2014 in Brasilien aufspringen. Zur Zeit liegt sie in ihrer WM-Qualifikationsgruppe nur auf Platz 4, hat nach sechs gespielten Partien allerdings auch nur vier Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Ungarn. Die acht besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für die Playoffs um die letzten vier europäischen Starterplätze bei der WM 2014.