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Transfer-Hammer: Götze zu Bayern — Was bedeutet das für die Nationalmannschaft?

Veröffentlicht: Mittwoch, 24. April 2013 um 11:37 Uhr

Der Hammer schlug heute morgen um Punkt 0.00h in der deutschen Medienlandschaft ein: Mario Götze verlässt seinen Jugendverein Borussia Dortmund bereits nach dieser Saison und spielt in der nächsten für den großen Rivalen Borussia Dortmunds, für die alles beherrschenden Bayern aus München. Viel wurde spekuliert, wer diese Nachricht überhaupt lanciert habe, denn eigentlich war zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund Stillschweigen bis zum Ende dieses Monats vereinbart. Die Zeitung mit den großen Buchstaben berichtete dennoch bereits heute in der Früh von diesem Vorgang, der nach den Vorfällen um Uli Hoeneß den deutschen Fußball erneut mit ordentlich Gesprächsstoff versorgt.

Furore vor dem Halbfinal-Knaller

In erster Linie sorgt dieser von kaum jemandem geahnte Transfer für Furore, weil die beiden beteiligten Teams jeweils im Halbfinale der Champions League vor wichtigen Partien stehen. Im Laufe des Tages brach bereits ein Shitstorm über der Facebook-Seite von Mario Götze herein. Unzufriedene, aufgebrachte, frustrierte und enttäuschte Fans des BVB ließen dort ihrem Unmut freien Lauf. Natürlich fürchtet man in Dortmund die Reaktion der eigenen Fans, aber auch, dass Mario Götzes Leistung unter dem Bekanntwerden des Transfers leiden könnte.

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Fotoquelle: Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Doch im Hinblick auf die WM 2014 ist es auch eine sportlich höchst interessante Frage, was dieser Wechsel eines der größten Talente des Weltfußballs für die deutsche Nationalmannschaft bedeutet.

In München trifft Götze unbestritten auf noch größere Könner ihres Fachs als es in Dortmund der Fall war (auch wenn der BVB zuletzt zwei Mal Meister wurde und dabei 5x in Folge gegen die Bayern gewann). Häufig wird behauptet, dass das Training bei den Bayern ein höheres Niveau habe als die meisten Bundesligapartien von Teams der mittleren und unteren Ränge. Weshalb Spieler hier tatsächlich, wie eins von Klinsmann gewünscht, jeden Tag ein bisschen besser werden.

Wo findet Götze seinen Platz?

Wo er in diesem Team der Hochkaräter aber nun seinen Platz findet, das ist noch völlig offen, zumal man noch nicht genau weiß, wie der kommende Trainer Pep Guardiola überhaupt spielen lassen möchte. Mit Toni Kroos, Thomas Müller, Franck Ribéry oder Arjen Robben wird Mario Götze hervorragende Mitspieler bekommen. Andererseits verlässt er Marco Reus nach nur einer Saison als Teamkollegen, was fürs Zusammenspiel und Verständnis in der Nationalmannschaft nicht förderlich sein kann.

Doch durch seinen Wechsel zu den Bayern stellt sich ebenso die Frage, was mit Mario Gomez passiert. Ist bei den Bayern überhaupt noch Platz für einen Stoßstürmer, wenn eventuell Mario Götze selbst die Position der „falschen Neun“ dauerhaft übernehmen wird. Mit filigranerem Fußball à la Guardiola eben. Wohin wird Mario Gomez dann wechseln? Wird er überhaupt noch eine Chance haben, in der Nationalmannschaft zu Einsätzen zu kommen, wenn auch Jogi Löw auf die „falsche Neun“ in Form von Mario Götze setzen wird, wie zuletzt schon in den Länderspielen gegen Kasachsten getestet?

Für die Entwicklung von Mario Götze könnte der Wechsel zugleich aber auch ein Stolperstein werden. Zwar sagen ihm viele eine Weltkarriere à la Messi vorher, doch so weit wie dieser ist Götze noch lange nicht. Fällt er in München öfter mal durchs Raster, weil der Trainer anders plant, verdunkeln sich die Chancen Götzes und damit auch jene der Nationalmannschaft. Wahrscheinlich ist dies aber nicht nur angesichts des immensen Talents von Mario Götze nicht: Würde der FC Bayern München 37 Millionen Euro für einen Spieler bezahlen, wenn der neue Trainer Guardiola nicht vorhat, diesen einzusetzen?

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