Spanien reist als amtierender Welt- und Doppeleuropameister zur 20. Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien. Weil kein Team den Weltfußball in den vergangenen Jahren nachdrücklicher geprägt hat als die Elf von Vicente del Bosque, zählt sie natürlich auch bei der nunmehrigen Endrunde zum erlauchten Kreis der Top-Favoriten. Nichtsdestotrotz hat unter anderem die klare Finalniederlage gegen Brasilien beim vorjährigen Confed Cup (0:3) gezeigt, dass die „Furia Roja“ längst nicht mehr unantastbar auf ihrem Sockel thront. Heute Abend steht ein echter Fußballklassiker zwischen Spanien und Holland an.
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Zurück unter den „Normalsterblichen“
Wurden die Spanier aufgrund ihrer bahnbrechenden Dominanz vor zwei Jahren sogar noch mit Halbgöttern verglichen, sorgten einige schwächere Auftritte in der jüngeren Vergangenheit dafür, dass sich Xavi, Iniesta & Co. nun wieder unter den irdischen Weltklasseteams wähnen dürfen. Denn obwohl Enttäuschungen wie das 1:1 gegen Finnland (März 2013) oder die Final-Pleite gegen Brasilien natürlich nach wie vor die große Ausnahme sind, kamen die zahlreichen Siege längst nicht mehr so eindrucksvoll zu Stande wie noch vor einigen Jahren.
Dass viele Experten den Spaniern jedoch eine gewisse Titel-Sättigung und Motivationsprobleme unterstellen, scheint trotz alledem aus der Luft gerissen. Dies bestätigen auch die jüngsten Siege von Real Madrid im rein spanischen Champions League Finale gegen Atletico Madrid und des FC Sevilla in der Europa League. Weil sich der spanische Teamkader nämlich zum Großteil aus Akteuren der Madrider Klubs zusammensetzt, ist nun auch in Brasilien mit einer del Bosque-Elf zu rechnen, die die vielzitierte Siegermentalität wie keine andere Mannschaft in Fleisch und Blut verinnerlicht hat.
Auch die Behauptung, dass Schlüsselspieler wie Xavi oder David Villa mittlerweile in die Jahre gekommen sind, ist nur auf den ersten Blick zulässig. Schließlich zieht der kleine Regisseur nach wie vor beim großen FC Barcelona die Fäden, während Villa bei Atletico Madrid unlängst entscheidenden Anteil am Finaleinzug in der Königsklasse hatte. Am Zuckerhut werden die routinierten und turniererprobten Recken überdies von einigen hochtalentierten Youngsters wie David Silva, Jordi Alba oder César Azpilicueta unterstützt.
Auch die Bookies haben Spanien auf der Rechnung
Die Wettanbieter, bei denen Spanien nach wie vor zu den Top-Favoriten auf den Titel zählt, sehen das ähnlich. Für sie hat die rote Furie, nach dem brasilianischen Gastgeber, Argentinien und Deutschland nach wie vor die besten Chancen auf den Endspielsieg im legendären Maracana-Oval von Rio de Janeiro.
Bild oben: die aktuellen Wetten für Spanien bei der WM 2014 von fussball-wetten.com. Mit einer durchschnittlichen Weltmeister-Quote von 8,00 zählt Spanien (neben Brasilien, Argentinien und Deutschland) zu den vier chancenreichsten Anwärtern auf den WM-Titel.
Die im Vergleich zu Deutschland und Argentinien etwas höheren Wettquoten sind demnach eher auf die schwierige Auslosung, welche nicht nur starke Vorrundengegner wie die Niederlande und Chile, sondern auch ein mögliches Achtelfinale gegen den gastgebenden Top-Favoriten mit sich brachte, zurückzuführen. Sporttippern, die bei der WM 2014 mit einer Fortsetzung der unheimlichen spanischen Titelserie rechnen, soll dies nur Recht sein: im Falle einer Titelverteidigung dürfen diese nämlich mit der Auszahlung von bis zu achtfachen Wetteinsätzen (Bet3000) rechnen.