Es ist vollbracht! Keine Absprachen, ein knappes Ergebnis, aber ein deutlich überlegenes Spiel: Die deutsche Nationalmannschaft steht im Achtelfinale. Und zwar als Sieger der Gruppe G. Zum Abschluss gegen die USA ließen die Adlerträger den „Klinsmännern“ nicht den Hauch einer Chance. Kritiker mögen nun sagen, es war eine eher durchwachsene Partie. Wir meinen: Es war eine taktisch gelungene Vorstellung, ein Match, das einzig und alleine die DFB-Auswahl komplett unter Kontrolle hatte – mit Ausnahme der letzten 60 Sekunden vielleicht, in denen die Vereinigten Staaten ihre einzige Torgelegenheit besaßen.
Recife. Deutschland hat sich dank eines verdienten 1:0 (0:0)-Erfolges gegen die USA, den unsere Redaktion übrigens exakt so vorhergesagt hat, als Gruppensieger für das Achtelfinale qualifiziert. Die Soccer Boys hatten allerdings keinen Grund, Trübsal zu blasen. Denn auch sie ziehen in die K.-o.-Runde ein. Denn im Parallelspiel reichte Portugal ein knappes 2:1 gegen Ghana nicht, um noch Rang zwei in der Gruppe G einzunehmen. Am späten Abend löste dann nach Belgien auch Algerien das Ticket für das Achtelfinale bei der WM 2014. Ein 1:1 gegen ein erneut schwaches Russland reichte den Wüstenfüchsen. Südkorea hätte auch Chancen gehabt, enttäuschte allerdings auch im dritten Spiel. Trotz langer Überzahl verloren die Asiaten mit 0:1 gegen den Gruppensieger Belgien.
USA – Deutschland: Thomas Müller macht alles klar
Sicherlich, der deutsche Auftritt gegen die Vereinigten Staaten war eher arm an Höhepunkten. Dafür allerdings muss dem DFB-Team bescheinigt werden: Es hatte jederzeit alles unter Kontrolle. Die Szene des Spiels erlebten die Fans in Recife bei strömendem Regen nach der Pause. Nach einem kurz ausgeführten Eckball und der anschließenden Flanke von Mesut Özil köpfte Per Mertesacker brandgefährlich, aber US-Keeper Tim Howard entschärfte den Ball mit einer super Parade. Noch war die Szene aber „heiß“. Denn aus dem Hinterhalt zirkelte Thomas Müller das Leder dann doch noch zum alles entscheidenden 1:0 an Howard vorbei ins Netz (55.). Nun kommt auch der Bayern-Spieler auf vier WM-Treffer. Genauso wie Neymar und Messie, die Superstars aus Brasilien und Argentinien.
Zwei Mal wurde es für die deutsche Nationalmannschaft noch brenzlig, als die USA in der Nachspielzeit auf einmal den Turbo einschalteten: Erst blockte Philipp Lahm in Kooperation mit Miroslav Klose einen Schuss von Bedoya erfolgreich ab, dann konnte Clint Dempsey seinen Kopfball aus spitzem Winkel nicht wirklich kontrollieren, der Ball landete über dem Kasten von Manuel Neuer. Dann war Schluss. Deutschland verdiente sich dieses 1:0 dank einer taktisch sehr gut geführten und überlegenen Partie.
Portugal – Ghana: CR7 trifft zum WM-Abschied
Portugal und Ghana hatten vor dem Anpfiff ja beide noch die Chance, durch einen entsprechend sehr deutlichen Sieg an den Vereinigten Staaten oder auch an Deutschland vorbeizuziehen. Portugal gewann zwar sein einziges Match bei dieser Fußball-WM in Brasilien 2:1 (1:0). Aber dieser Sieg war viel zu wenig, um von Platz zwei in der Gruppe G zu träumen. Cristiano Ronaldo verabschiedete sich dabei zumindest mit dem 2:1-Siegtreffer aus Südamerika (80.). CR7 lieferte ein schwaches WM-Turnier ab, so wie auch seine Landsleute. So ist es fast schon bezeichnend, dass das 1:0 für Portugal durch ein Eigentor von Boye resultierte (31.). Gyan hatte nach einer knappen Stunde den Ausgleich für Ghana erzielt (57.).
Nr. | Team | Spiele | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 3 | 7 | 7:2 |
2 | USA | 3 | 4 | 4:4 |
4 | Portugal | 3 | 4 | 4:7 |
3 | Ghana | 3 | 1 | 4:6 |
Algerien – Russland: Wüstenfüchse im Freudentaumel
Als Russlands Kokorin schon nach sechs Minuten die Flanke von Kombarov im Netz versenkte, hatten die Russen nicht nur die Wüstenfüchse eiskalt erwischt. Nein, mit einem 1:0 hätte die Mannschaft von Fabio Capello auch das Achtelfinale erreicht. Doch so gut Russland auch dieses Mal startete, so schlecht wurden sie im Laufe der 90 Minuten. Algerien indes steigerte sich von Minute zu Minute. Nach exakt einer Stunde änderte sich dann die Ausgangslage in der Gruppe H. Denn Akinfeev segelte bei einer Freistoßflanke am Ball vorbei, Islam Slimani köpfte ins verwaiste Tor (60.). Allerdings: Der russische Keeper wurde zuvor – deutlich zu erkennen – von einem Laiserpointer irritiert. In einer nun hochspannenden Angelegenheit schaffte es Russland nicht mehr, das nötige 2:1 fürs Achtelfinale zu erzielen. Am Ende feierte nur Algerien. Die Wüstenfüchse stehen zum ersten Mal überhaupt in der K.-o.-Runde einer WM-Endrunde!
Südkorea – Belgien: Rote Teufel siegen auch in Unterzahl
Die gute Nachricht für alle südkoreanischen Fans: Die WM 2014 in Brasilien ist für ihre Mannschaft beendet. Endlich, denn die Asiaten waren eine der großen Enttäuschungen beim Weltturnier. Selbst ein Platzverweis von Defour, der nach seinem überharten Einsteigen gegen Kim unmittelbar vor dem Pausenpfiff glatt Rot sah, brachte Südkorea es nicht zustande, zumindest mit 1:0 in Führung zu gehen. Das Gegenteil war der Fall. Die Roten Teufel entschieden wieder einmal in der Schlussphase die Partie durch Jan Verthongen, der nach dem Schuss von Divock Origi per Abstauber zur Stelle war. Belgien gewann damit alle drei Vorrundenbegegnungen, allerdings nicht immer sonderlich überzeugend.
Nr. | Team | Spiele | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|
1 | Belgien | 3 | 9 | 4:1 |
2 | Algerien | 3 | 4 | 6:5 |
3 | Russland | 3 | 2 | 2:3 |
4 | Südkorea | 3 | 1 | 3:6 |
So geht es weiter im Achtelfinale und Viertelfinale
Die DFB-Auswahl bestreitet somit nun nach dem Wochenende am Montag (30. Juni) ihr Spiel im Achtelfinale gegen Algerien. Angepfiffen wird die Partie um 22 Uhr in Porto Alegre im . Im letzten von acht Achtelfinalen stehen sich einen Tag später am Dienstag (1. Juli) dann noch um 22 Uhr die Mannschaften aus Belgien und Jürgen Klinsmanns USA gegenüber. Gespielt wird in der Arena Fonte Nova in Salvador. Während Deutschland natürlich auch gegen die Wüstenfüchse aus Algerien als klarer Favorit ins Rennen geht, scheint die Partie zwischen den Roten Teufeln und den Soccer Boys komplett ausgeglichen. Sollte die DFB-Elf ihr Match siegreich gestalten, wartet im Viertelfinale erwartungsgemäß der Sieger der Partie Frankreich gegen Nigeria. Der Gewinner zwischen Belgien gegen USA muss gegen Argentinien oder die Schweiz ran.
Der Achtelfinalspieltag der WM 2014
Spiel | Datum - Uhrzeit | TV | Spielort | Team 1 | Team 2 | Ergebnis |
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AF 1 | Sa. 28.06. 18:00 | ARD | Belo Horizonte | Brasilien (Sieger Gruppe A) | Chile (Zweiter Gruppe B) | 4:3 (1:1) n.E. |
AF 2 | Sa. 28.06. 22:00 | ARD | Rio de Janeiro | Kolumbien (Sieger Gruppe C) | Uruguay (Zweiter Gruppe D) | 2:0 (1:0) |
AF 3 | So. 29.06. 18:00 | ARD | Fortaleza | Niederlande (Sieger Gruppe B) | Mexiko (Zweiter Gruppe A) | 2:1 (0:1) |
AF 4 | So. 29.06. 22:00 | ARD | Recife | Costa Rica (Sieger Gruppe D) | Griechenland (Zweiter Gruppe C) | 6:4/1:1 (1:0) n.E. |
AF 5 | Mo. 30.06. 18:00 | ZDF | Brasilia | Frankreich (Sieger Gruppe E) | Nigeria (Zweiter Gruppe F) | 2:0 (0:0) |
AF 6 | Mo. 30.06. 22:00 | ZDF | Porto Alegre | Deutschland (Sieger Gruppe G) | Algerien (Zweiter Gruppe H) | 2:1 n.V. (0:0) |
AF 7 | Di. 01.07. 18:00 | ZDF | Sao Paulo | Argentinien (Sieger Gruppe F) | Schweiz (Zweiter Gruppe E) | 1:0 n.V. |
AF 8 | Di. 01.07. 22:00 | ZDF | Salvador | Belgien (Sieger Gruppe H) | USA (Zweiter Gruppe G) | 2:1 n.V. (0:0) |