Nach seinem Patzer in der WM-Qualifikation gegen Kasachstan, muss sich Manuel Neuer vom frühen Nationaltorwart Oliver Kahn Kritik gefallen lassen. Der Titan hat kann dem Spielstil der aktuellen Nummer 1 wenig abgewinnen.
„Torhüter entscheiden Spiele, aber nicht dadurch, dass sie fußballerisch brillieren, sondern mit spielentscheidenden Reflexen und Paraden. So ermöglichst du als Torwart deiner Mannschaft Siege und Titel“, erklärte Kahn im Gespräch mit der „Münchner Abendzeitung“ und ergänzte: „Als Manuel noch bei Schalke war, habe ich mir oft gedacht, das ist ja Wahnsinn, wie er das Torwartspiel interpretiert.“
Neuer muss „richtiges Maß“ finden
Beim 4:1-Erfolg der DFB-Elf gegen Kasachstan hat Neuer einen Rückpass von Per Mertesacker leichtsinnig an der Strafraumgrenze vertändelt und der krasse Underdog konnte zwischenzeitlichen auf 1:3 verkürzen.
Doch der einstige Welttorwart fügte an, dass sich Neuer „sehr gut entwickelt“ hat. Kahn empfindet es als grundsätzlich „richtig, dass die Torhüter heute versuchen, viele Situationen spielerisch zu lösen, weil sie technisch sehr gut ausgebildet sind und wie ein Feldspieler mit ins Spiel einbezogen werden können. Aber es geht darum, das richtige Maß zu finden.“
Neuer soll von Torwart-Größen lernen
Torhüter-Größen wie Peter Schmeichel, Edwin van der Sar, Iker Casillas oder Gianluigi Buffon haben sich stets durch ein optimales Verhältnis von Risiko und Sicherheit ausgezeichnet, von denen sich Neuer scheinbar eine Scheibe abschneiden soll. „Als Torhüter musst du dich fragen: In welchem Verhältnis sollte das Risiko zu meinem Spiel stehen?“ Rückblickend auf seine Torwart-Karriere sagte er weiter, er habe sich „im Zweifel für absolute Sicherheit entschieden. Auch ein gezielter langer Ball kann ein Spiel schnell machen.“
Rückendeckung bekommt Neuer von Joachim Löw. Der Bundestrainer betonte nach dem Spiel, dass Neuer seinen Spielstil „auf keinen Fall umstellen“ soll.
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