Während sich die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag mit den USA misst, vollzieht sich im Ausrichterland der WM 2014 ein wichtiger Schritt. Das Maracana-Stadion in Rio de Janeiro wird mit der Partie Brasilien England eröffnet. Mit dabei wird auch der Starstürmer Neymar sein, kurz nachdem er seinen Wechsel zum FC Barcelona bekannt gegeben hatte.
Das Maracana-Stadion ist Legende im Fußballkosmos. Hier scheiterte die brasilianische Nationalmannschaft im alles entscheidenden Spiel der WM 1950 vor über 200.000 Zuschauern historisch mit 1:2 an Uruguay, welches statt Brasilien den sicher geglaubten WM-Titel gewann. Logisch, dass die Veranstalter der WM 2014 dieses besondere Stadion auch zum Finalstadion der WM 2014 kürten. Nicht zuletzt, um diese alte Schmach in der brasilianischen Volksseele mit einem Titelgewinn im Maracana 2014 ein wenig tilgen zu können.
Als eines von sechs Stadien der WM 2014 ist es allerdings auch schon für den anstehenden Confed-Cup in Brasilien auserkoren. Da muss es natürlich auch bereits fertiggestellt sein, ein Jahr vor Beginn der WM. Und mit der Eröffnung am kommenden Sonntag wird es nach der Renovierung und dem Umbau dann tastsächlich so weit sein: Es wird wieder Länderfußball im Maracana gespielt werden.
Schmach von 1950 im Maracana soll getilgt werden
Sicher blicken dann die meisten Fußballinteressierten der Welt nach Rio de Janeiro, wenn dort der Weltmeister von 1966 mit seinen vielen Stars und übrigens auch neuen Trikots zu Gast sein wird: England. Sportlich ist das Spiel zwar eher von weniger Belang, doch können die Brasilianer von Nationaltrainer Felipe Scolari jeden Sieg und damit Rückenwind aus der Bevölkerung gebrauchen. Zuletzt schwächelte die Selecao doch arg. Mit England hat man sich dann auch nicht gleich einen Gegner eingeladen, der wie zur Zeit die deutsche Nationalmannschaft oder jene von Spanien droht, die Party zu vermiesen.
Ebenfalls mit von der Partie werden Luiz Gustavo und Dante sein, welche eigentlich mit ihrem Club FC Bayern München am Samstag noch das Pokalfinale spielen sollten. Doch der brasilianische Verband erteilte ihnen ebenso wenig die Freigabe für ihren Verein wie dem Jung-Katalanen Neymar. Brasilien also in Bestbestzung, wenn die „Kathedrale des Fußballs“, wie man das Maracana gerne nennt, wieder eröffnet wird.