Zieht man jenen Anteil an Jogi Löws Worten ab, welcher der Höflichkeit geschuldet ist, dann bleibt immer noch großer Respekt und Dankbarkeit auf seiner Seite für seinen früheren Chef Jürgen Klinsmann über. Denn den Trainer des übernächsten Gegners USA lobt Bundestrainer Jogi Löw in den höchsten Tönen.
Mit ihm hatte alles angefangen: Jürgen Klinsmann war nach der desaströsen EM 2004 und dem folgenden Rücktritt Rudi Völlers als Teamchef nach Deutschland gekommen, um beim DFB „jeden Stein umzudrehen“. Dazu gehörte die Einführung eines viel offensiveren Stils der Mannen im Trikot der Nationalmannschaft als der früherer Rumpelfußball. Ebenso war neues Personal nötig geworden, an den entscheidenden Stellen sollten frische Köpfe frischen Wind bringen.
Eine dieser Stellen war der Job des Co-Trainers von Jürgen Klinsmann, welcher selbst als Trainer noch unerfahren war und deshalb einen Taktikfuchs an seiner Seite benötigte. Die Wahl fiel auf Jogi Löw und der Rest ist Geschichte. Beinahe 10 Jahre später lenkt Jogi Löw immer noch die Geschicke der deutschen Nationalmannschaft.
Echte Dankbarkeit bei Bundestrainer Jogi Löw
Diese weilt bekanntlich gerade in den USA, um zwei Testspiele gegen den Gastgeber und Ecuador zu absolvieren. Im Vorfeld dieser Partien brach Jogi Löw öffentlich eine Lanze für den oft gescholtenen Jürgen Klinsmann: Nicht nur viel, sondern gleich „extrem viel“ habe Löw selbst von Klinsmann gelernt. Mit ihm könne man fantastisch zusammenarbeiten, nicht zuletzt weil Klinsmann das beherrsche, was vielen Trainern abgehe. Er könne delegieren und Verantwortung abgeben.
Die Jungs in den weißen Trikots der Nationalmannschaft profitieren noch heute davon, dass Klinsmann einst diese Entscheidung traf, Löw zu sich zu holen. Wie sehr, das werden sie in der heutigen Partie gegen Ecuador und in Kürze gegen die USA unter Beweis stellen wenn der Schüler seinen Lehrmeister schlagen will.
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