Die WM-Tür für BVB-Keeper Roman Weidenfeller hat sich geöffnet. Nach der bitteren 1:2-Niederlage von Borussia Dortmund im Champions-League-Endspiel gegen Bayern München hat Bundestrainer Joachim Löw den Torhüter in höchsten Tönen gelobt und für die WM 2014 ist er ein Kandidat. Eine große Hürde gibt es aber!
Borussia Dortmund und Bayern München lieferten in Wembley ein faszinierendes Endspiel in der Königsklasse ab, bei dem auch die beiden Torhüter oftmals im Mittelpunkt standen, die mit tollen Paraden glänzen und ihre Extraklasse unter Beweis stellen konnten. Auch Löw, zurzeit mit einer ‚Rumpftruppe‘ auf Länderspielreise in den USA, war angetan und sah ein Spiel mit „zwei herausragenden Torhütern“. Vor allem für Weidenfeller hat der Bundestrainer die eigentlich schon geschlossene WM-Tür wieder einen kleinen Spalt geöffnet.
„Weidenfeller hat Länderspiel verdient“
„Wenn man die Leistungen der letzten Jahre betrachtet, hätte Roman durchaus ein Länderspiel verdient“, erklärte Löw. Und auch Bundes-Torwarttrainer Andreas Köpke hat Weidenfeller noch auf dem Schirm. „Wir registrieren auch, dass er richtig stark hält, das sieht jeder. Wir müssen für die WM 2014 drei Torhüter nominieren, die zusammenpassen. Da könnte auch Roman Weidenfeller dazugehören.“
Alter als großes Handicap
Für den 32-Jährigen, der bislang noch kein A-Länderspiel absolviert hat, wäre es natürlich der verdiente Lohn für seine konstant starken Leistungen der letzten Jahre. Doch trotz aller Lobeshymnen hat der BVB-Torhüter ein großes Manko. „Man muss auch überlegen, welches Alter die Nummer zwei oder drei der WM hat. Unsere Strategie in den letzten Jahren war immer die: Manuel Neuer ist die Nummer eins, das ist klar. Dahinter haben wir auf junge Talente gesetzt“, ergänzte Löw. Einfach gesagt: Roman Weidenfeller ist zu alt und langfristige Perspektiven in der deutschen Nationalelf sind eben einfach nicht gegeben.
Doch was, wenn Neuer für die WM 2014 ausfallen sollte? Hier sei an die WM 2010 in Südafrika erinnert, wo sich im Vorfeld der gesetzte Rene Adler verletzte und Neuer in den DFB-Kasten rutschte. Wäre es für ein ähnliches Szenario in Brasilien dann nicht sinnvoller, auf Leistung statt Alter bzw. Perspektive zu setzen und einen erfahrenen Weidenfeller im Kader zu haben? Zumal er sich auch blind mit all den anderen BVB-Nationalspielern wie Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Marco Reus und Co. bestens versteht.
Eine Nominierung in den DFB-Kader hat Weidenfeller – trotz seines Alters – so oder so schon lange verdient. Doch ob es wirklich soweit kommt, darf stark bezweifelt werden.