Marcell Jansen will zur festen Größe im DFB-Team werden und hat Marcel Schmelzer den Konkurrenzkampf erklärt. Der Linksverteidiger vom HSV will dabei das Fehlen des BVB-Akteurs nutzen und sich mit starken Leistungen in den anstehenden WM-Qualifikationsspielen gegen Irland und Schweden vom Notnagel zur Dauerlösung empfehlen.
Acht verletzungsbedingte Absagen ereilten Bundestrainer Joachim Löw vor den letzten beiden WM-Qualifikationsspielen. Darunter auch die von Marcel Schmelzer, der aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht zur Verfügung steht. Der 25-Jährige hat sich in den letzten Monaten zum etatmäßigen Stammspieler auf der linken Verteidigerposition entwickelt, während Philipp Lahm rechts agiert. Doch nun muss Schmelzer tatenlos zusehen, wie ihm Marcell Jansen den Stammplatz streitig machen will.
Trotz eines katastrophalen Saisonstarts des HSV, war der 27-Jährige noch einer der ganz wenigen Lichtblicke und konnte über weite Strecken mit guten Leistungen überzeugen. Zur Belohnung gab es einen Anruf von Löw, der ihn in das DFB-Aufgebot berufen hat und nun will Jansen die sich bietende Chance beim Schopfe packen.
„Mein Ehrgeiz ist es, so viele Spiele wie möglich zu machen. Jeder wird seine faire Chance bekommen, und die versuche ich zu nutzen“, erklärte Jansen, der wohl in den Duellen gegen Irland (Freitag, 20.45 Uhr) und in Schweden (Dienstag, 20.45 Uhr) einen Platz in der Startelf sicher haben dürfte.
Jansen: DFB-Comeback dank Rückkehr aufangestammter Position
Der flinke Linksaußen mit großen Offensivqualitäten hat zwar bereits 40 Länderspiele im DFB-Trikot absolviert und kam auch bei den WM-Endrunden 2006 und 2010 sowie bei der EM 2008 zu Einsatzzeiten, doch danach verschwand Jansen aus dem DFB-Sichtfeld und so spielte er zwischen September 2010 bis März 2013 keine Rolle im DFB-Team. Ungewohnte Positionen, schwankende Leistungen und das Verletzungspech dürfen als Hauptursache aufgeführt werden. Doch mit Marcell Jansen geht es wieder bergauf, was vor allem einer Tatsache geschuldet werden darf: „Ich bin wieder dabei, weil ich beim HSV wieder auf meiner angestammten Position hinten links gespielt habe. Das hat mir sehr gut getan“, erklärte Jansen sein Erfolgsgeheimnis.
Angesichts der Tatsache, dass gerade auf den Außenverteidigerpositionen in den letzten Jahren immer ein akuter Personalnotstand herrschte, darf sich Löw glücklich schätzen, dass er mit Jansen und Marcel Schmelzer nun ein paar Optionen mehr hat. Ob Jansen Schmelzer dauerhaft verdrängen kann, wird die Zukunft zeigen. Aber vorerst wird er sich mit der Ersatzrolle zufrieden geben müssen.
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