Nachdem die iranische Fußball Nationalmannschaft gerade so das Ticket für die Fußball WM 2014 in Brasilien ergattert hat, warten nun die nächsten Schwierigkeiten. Finanzielle Probleme in dem Land sorgen für eine Streichung des kompletten Vorbereitungsprogrammes. Das umstrittene Atomprogramm des Iran wirkt sich nun auch auf den Fußball aus.
Obwohl Iran zu den ölreichen Ländern gehört und der Fußball eine wichtige Stellung in dem Land einnimmt, hat die Regierung in Teheran nun kein Geld mehr für den Fußball. Das Vorbereitungsprogramm des portugiesischen Coaches Carlos Queiroz ist aus Geldmangel komplett zusammengestrichen worden. Sowohl ein Trainingscamp in seiner Heimat Portugal als auch Testspiele wurden gestrichen, wie nun bekannt geworden ist. Grund hierfür sind die finanziellen Probleme des Irans, sodass der einheimische Fußball Verband keine Gelder erhält. Dem Vernehmen aus Asien nach soll es sich hierbei um umgerechnet fünf Millionen Euro handeln. Auch der Cheftrainer des Iran selbst wartet wohl seit Monaten auf sein Gehalt.
Deswegen erklärte der ehemalige Coach von Portugal, Südafrika und dem spanischen Rekordmeister Real Madrid nun: „Wenn ihr nach Brasilien wollt, um dort Urlaub zu machen, kann ich euch bessere Urlaubsorte empfehlen. Ich habe mir in den letzten Jahren als Trainer international einen Namen gemacht, das lasse ich mir jetzt nicht kaputtmachen.“ Die Finanzierung des Programmes wurde dem Portugiesen einst von Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad versprochen, der zum Zeitpunkt der Qualifikation noch im Amt war. Die neue Regierung unter Präsident Hassan Ruhani erklärte nun aber, dass für das WM-Vorbereitungsprogramm des Irans kein Geld vorhanden sei. Grund hierfür ist in erster Linie der Streit um das Atomprogramm des asiatischen Staates. Denn dies führte zu einem Öl-Embargo des Westens, was wiederum die Einnahmen des Iran um mehr als 40 Prozent sinken ließ. Darüber hinaus haben viele Staaten die Bankverbindungen mit dem Iran abseits des Öl-Geschäftes gestrichen, was ebenso zu Einbußen bei den Einnahmen führte.
Die Streichung der Gelder führt nun nicht nur beim portugiesischen Coach zu Unmut, sondern auch bei den Spieler. Der Kapitän des Teams, Javad Nekunam, der einst bei CA Osasuna in Spanien kickte, erklärte nun mit Blick auf die WM 2014: „Kein Ding, wir können ja auch als Touristen nach Brasilien und dort drei Wochen Spaß haben.“
(Michael B.)
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