Das Playoff-Duell zwischen Griechenland und Rumänien ist relativ offen und einen ganz klaren Favoriten gibt es nicht. Entsprechend spannend wird es heute Abend (ab 20.45 Uhr) in Piräus zugehen. Dabei setzen die Griechen vor allem auf ihre enorme Abwehrstärke, das für jeden Gegner schwer zu knacken ist. Doch Rumänien ist keinesfalls chancenlos und will endlich dem sportlichen Niemandsland entkommen. Was darf vom Hinspiel erwartet werden und welche Aufstellung werden die Trainer wählen?
Griechenland konnte sich in der Gruppe C als Zweiter hinter Bosnien-Herzegowina für die WM-Playoffs qualifizieren, wobei die Helenen aber nur ganz knapp das WM-Ticket verpassten und nur wegen des schlechteren Torverhältnisses hinter Bosnien landeten. Doch immerhin standen am Ende stolze 25 Punkte zu Buche, die in fünf anderen Qualifikationsgruppen für die direkte WM-Qualifikation gereicht hätten. Rumänien hat sich dagegen in der Gruppe D hinter den Niederlanden für die Relegation qualifiziert und sich dabei gegen Teams wie Türkei oder Ungarn durchgesetzt.
Griechenland: Hinten hui – vorne pfui
Die Stärke und das Prunkstück der Griechen ist – wie schon zur Amtszeit von Otto Rehhagel – nach wie vor die Defensive. In zehn Quali-Spielen kassierte Griechenland lediglich vier Gegentore, nur Spanien hat sich weniger gefangen (3).
Doch während die Abwehr um BVB-Spieler Sokratis Papastathopoulos sehr sicher steht, schwächelt die Offensive umso mehr. Dem Mittelfeld und Angriff fehlt es einfach an Durchschlagskraft und Qualität, obwohl Trainer Fernando Santos mit Giorgos Samaras (Celtic Glasgow) oder Kostas Mitroglu (Olympiakos Piräus) durchaus gefährliche Offensivspieler in den eigenen Reihen hat, die zumindest im Verein regelmäßig treffen. Aber mehr als Durchschnitt ist es eben auch nicht. So konnte Griechenland in der gesamten Qualifikation lediglich zwölf Tore erzielen, obwohl die Gegner u.a. Liechtenstein, Litauen oder Lettland hießen. Für das Duell gegen Rumänien macht die Offensivschwäche nicht unbedingt viel Mut.
Rumänien will sportlicher Bedeutungslosigkeit entsteigen
Doch Rumänien deshalb die große Favoritenrolle zuzuschieben wäre falsch. Denn die Osteuropäer dümpeln seit weit über zehn Jahren in der fußballerischen Bedeutungslosigkeit umher, aus der man aber jetzt unbedingt entsteigen will. Eine Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien wäre da natürlich die perfekte Lösung und mit Gegner Griechenland hat man zumindest keine unüberwindbare Hürde vor Augen.
Rumänien, die zuletzt 1998 in Frankreich bei einer Weltmeisterschaft vertreten waren, ist aber noch lange nicht so stark wie die goldene Generation der 90er-Jahre, als Spieler wie der legendäre Spielmacher Gheorge Hagi für Furore sorgten. Dennoch ist die Mannschaft von Trainer Victor Piturca keinesfalls zu unterschätzen.
Griechenland – Rumänien: Voraussichtliche Aufstellung
Griechenland: Karnerzis – Torosidis, Manolas, Sokratis, Holebas – Maniatis,Tziolis – Salpingidis, Samaras, Christodoulopoulos – Mitroglou
Rumänien: Tatarusanu – Rat, Matel, Goian, Gardos – Lazar, Bourceanu – Tanase, Stancu – Marica, Bucur
Übersicht: Playoff-Spiele WM 2014 in Europa
Spiel Nr.1 | Datum | Team 1 | - | Team 2 | Ergebnis |
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1 | 15.11.2013 | Griechenland | Rumänien | 3:1 (2:1) | |
2 | 15.11.2013 | Portugal | Schweden | 1:0 (0:0) | |
3 | 15.11.2013 | Ukraine | Frankreich | 2:0 (0:0) | |
4 | 15.11.2013 | Island | Kroatien | 0:0 (0:0) | |
5 | 19.11.2013 | Rumänien | Griechenland | 1:1 (0:1) | |
6 | 19.11.2013 | Schweden | Portugal | 2:3 (0:0) | |
7 | 19.11.2013 | Frankreich | Ukraine | 3:0 (2:0) | |
8 | 19.11.2013 | Kroatien | Island | 2:0 (0:0) |
Griechenland – Rumänien: Fazit und Prognose
Es darf ein Spiel auf Augenhöhe erwartet werden, wobei Griechenland in der WM-Qualifikation insgesamt einen stabileren Eindruck hinterlassen hat. Hinzu kommt noch der Heimvorteil, der dank der frenetischen Fans und hitzigen Atmosphäre besonders schwer wiegt. Kleinigkeiten werden wohl den Unterschied ausmachen, wobei die Helen im heimischen Stadion gegen Rumänien leichter Favorit ist. Entsprechend rechnen wir mit einem knappen Heimsieg Griechenlands.
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