Nachdem Deutschland gestern Abend einen glanzlosen 4:0-Sieg gegen Gibraltar eingefahren hat, geht es am heutigen Samstag mit dem 4. Spieltag zur EM-Qualifikation mit insgesamt neun Spielen in den Gruppen C, E und G weiter. In Österreich kommt es dabei zum ersehnten Topduell zwischen dem Tabellenführer und Verfolger Russland. Team Austria muss dabei auf seinen besten Spieler David Alaba von Bayern München verzichten, kann aber auf den Heimvorteil bauen. Auch Nachbar Schweiz steht gehörig unter Druck und muss unbedingt gegen Litauen gewinnen, um nicht den Anschluss an die vorderen Plätze zu verlieren. Schützenhilfe könnten dabei die souveränen Engländer geben, die daheim den Zweiten Slowenien empfangen und in der Gruppe früh für klare Verhältnisse sorgen können. Auch Spanien ist im Einsatz und betreibt Schadensbegrenzung.
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Gruppe C: Erobert Spanien die Tabellenspitze?
In der Gruppe C wird Tabellenführer Slowakei versuchen, mit einem Sieg in Mazedonien Platz eins vor den Spaniern zu verteidigen, die sie im ersten Aufeinandertreffen sensationell 2:1 schlugen. Unmöglich ist das Unterfangen nicht, denn Mazedonien tat sich schon im Heimspiel gegen den Gruppenzwerg Luxemburg sehr schwer und siegte nur mit viel Mühe und Glück 3:2. Ungewohnt holprig verläuft derzeit die Qualifikation von Titelverteidiger Spanien. Zwar konnten Mazedonien und Luxemburg gewohnt souverän geschlagen werden, doch in der Slowakei strauchelte der amtierenden Europameister mit 1:2. Dadurch gab das Team von Trainerlegende Vicente Del Bosque die Tabellenführung an die Slowakei ab und liegt punktgleich mit der Ukraine auf Rang drei. Auch gegen das bisher sieglose Weißrussland zählt nichts als ein Sieg und dafür hat Del Bosque mit Jose Callejon, Nolito, Alvaro Morata und Ignacio Camacho gleich vier Neulinge für die Furja Roja nominiert. Schon in der letzten WM-Quali gab es für Weißrussland in Spanien eine 0:4-Packung. Besser sind die Aussichten heute Abend auch nicht.
Gruppe E: England mit Chance zur Vorentscheidung
Während andere Fußball Großmächte in der Qualifikation schwächeln, gehört England mit drei Zu-Null-Siegen in drei Spielen zu den positiven Überraschungen. Heute haben die Three Lions die Möglichkeit, sich einen sechs Punkte Vorsprung auf Platz zwei und drei zu verschaffen und für klare Verhältnisse im Rennen um die begehrte EM-Tickets zu sorgen. Voraussetzung ist dafür, dass England seine Heimpartie gegen den zweiten Slowenien gewinnen. Trainer Roy Hodgson warnt jedoch vor Übermut: „Slowenien ist einer unserer großen Rivalen in der Gruppe. Wenn wir das Spiel gewinnen, können wir ein größeres Polster zwischen sie und uns legen.“ Doch das Team vom Ex-Stuttgarter Srecko Katanec kommt mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen gegen Litauen und der Schweiz nach Wembley und rechnet sich auch dort etwas aus. Auch der ehemalige Kölner Milivoje Novakovic wird auf Seiten Sloweniens mit von der Partie sein, die aber dennoch als klarer Außenseiter in das Spiel gehen.
Nutznießer aus einem englischen Sieg könnten die schwach gestarteten Schweizer sein, die mit drei Punkten derzeit nur auf Rang vier liegen und den Dritten aus Litauen empfangen. Da die führenden Teams alle aufeinander treffen und sich gegenseitig die Punkte wegnehmen, ist der Druck auf die Eidgenossen enorm groß. Mit nur einem Sieg aus drei Spielen strotzen die Schweizer Nati nicht gerade vor Selbstvertrauen, dennoch gibt sich ihr Coach Vladimir Petkovic vor der wichtigen Partie gegen Litauen siegessicher: „Wir wollen und werden Litauen besiegen.“ Litauen möchte dagegen die Verunsicherung des Gastgebers ausnutzen und versuchen, auf Rang zwei vorzudringen. Auch wenn die bisherigen Siege gegen die schwächsten Gruppengegner aus Estland und San Marino geholt wurden, fährt man keineswegs in die Schweiz, um sich die schönen Berge anzusehen. Im dritten Gruppenspiel stehen sich die Außenseiter San Marino und Estland gegenüber.
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Gruppe G: Österreich vor Spitzenspiel gegen Russland
Vor dem Spitzenspiel in Österreich sorgte bei den Russen erneut Star-Trainer Fabio Capello für Schlagzeilen. Laut Medienberichten soll der italienische Trainer seit fünf Monaten vom russischen Verband kein Gehalt mehr bezogen haben. Doch nicht nur wegen seines hohen Jahresgage von von fast sieben Millionen Euro steht Capello in der Kritik, auch das schlechte Abschneiden der Russen bei der WM liegt dem Verband noch schwer im Magen. Mit einer Niederlage gegen Österreich könnte der Italiener seinen gut bezahlten Job los sein. Tabellenführer Österreich geht mit anderen Sorgen in die Spitzenpartie, denn mit David Alaba muss Trainer Marcel Koller auf seinen besten und wichtigsten Spieler verletzungsbedingt verzichten. Noch trennen beide Teams zwei Punkte voneinander, doch mit einem Heimerfolg könnten sich die Österreicher (7 Punkte) ein kleines Polster auf den ärgsten Konkurrenten verschaffen.
Von dem Ausgang der Spitzenspiels könnte auch Montenegro oder Schweden im Verfolgerduell profitieren, die in Podgorica gegeneinander antreten werden. Montenegro musste am letzten Spieltag seine erste Niederlage einstecken, als man mit 0:1 in Österreich verlor. Vier Punkte stehen auf dem Konto und man hat nur einen Zähler weniger aufzuweisen als die Schweden. Die Skandinavier taten sich beim 2:0-Sieg gegen Liechtenstein schwerer als erwartet, mussten aber auf ihren Superstar Zlatan Ibrahimovic verzichten, der in Montenegro wieder mit dabei sein könnte.
Abgerundet wird der 4. Spieltag in der Gruppe durch die Partie Moldawien gegen Lichtenstein.
Fußball heute: ÖSterreich und Schweiz live im TV
Im Free TV gibt es heute zwei Spiele live zu sehen, wobei man hierfür den österreichischen Sender ORF 1 bzw. den Schweizer Sender SRF zwei empfangen muss. Denn diese übertragen die Spiele von Österreich und der Schweiz live. Das Spitzenspiel Österreich Russland beginnt um 18.00 Uhr, während Schweiz gegen Litauen um 20.45 Uhr spielen.