Bei der im kommende Jahr stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wird es zum ersten Mal bei einer WM ein Torliniensystem geben. Das entschied die ausrichtende FIFA. Wer denkt da nicht an das Wembley-Tor im Jahr 1966 als England Weltmeister wurde wegen einem nicht gegebenen deutschen Tor? Auch die Torlinienrichter bei der letzten EM 2012 in der Ukraine und in Polen konnten keinen 100%-Job verrichten. Auch der Ukraine wurde ein Tor nicht gegeben – der Gastgeber überlebte die Vorrunde nicht. Noch ein Beispiel?
Auch bei der WM 2010 gab es solch einen Fall, dieses Mal aber zugunsten Deutschland. Im WM-Achtelfinale wurde ein Tor von Frank Lambards nicht gewertet, im Stande von 1:2, es wäre das 2:2 gewesen. Doch stattdessen verliert England mit 1:4 gegen Deutschland. Nun wurde es FIFA-Boss Joseph Blatter zuviel: Ein Torliniensystem muß her! Gestest wurde es bei der Vereins-Weltmeisterschaft in Japan 2012, auch beim Confed Cup 2013 (15. bis 30. Juni) in Brasilien soll das System zum Einsatz kommen.
Verschiedene Torliniensysteme im Test
Welche Torlinientechnologie (GLT) allerdings zum Einsatz kommen wird, ist noch unklar. Getestet und von der FIFA freigegeben sind bisher die beiden Systeme Hawk-Eye und GoalRef. Dennoch können sich weitere Firmen an einer Ausschreibung beteiligen. Denn die Technikauswahl ist riesig. Derzeit stehen vier Systeme zur Auswahl, davon zwei aus Deutschland.
Beim Hawk-Eye System sind Chips im Ball und im Torrahmen eingebaut, beim GoalRef nehmen Kameras im gesamten Stadion die Position des Balls auf. Bei beiden Systemen wird ein Signal an den Schiedsrichter gesendet, das signalisiert, dass ein Tor gefallen ist.
Kein Einsatz in Europa
Erst 2012 hatte UEFA-Chef Michele Platini dementiert, dass solche Systeme jemals in Europa zum Einsatz kommen sollten. Die finanziellen Hürden wären einfach zu groß: Die Einführung dieser Technik in der Champions League und Europa League würde 32 Millionen Euro für 78 Stadien kosten. Ebenso hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) sich gegen einen BL-Einsatz der Saison 2013/2014 ausgesprochen. Die Bedenken der Ungenauigkeit sind noch zu groß bei den derzeit verfügbaren Systemen. Doch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßte inzwischen die Entscheidung der FIFA.
Mehr Infos zum Thema gibts direkt bei der FIFA.