Besonders nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft sind die Spieler der deutschen Nationalspieler im Ausland gefragt. Welcher Verein möchte sich nicht mit einem Weltmeister schmücken? Im Sommer wechselte lediglich der ehemalige Münchner Toni Kroos ins Ausland, doch weitere Wechsel könnten in der Wintertransferperiode folgen. Auf dem Transfergerüchte-Karussell sitzen diesmal Andre Schürrle, Marco Reus, Lukas Podolski, Christoph Kramer und Sami Khedira. Wir sagen, wer wo im Gespräch ist und was am Gerücht dran ist.
Immer öfter muss sich Flügelflitzer Andre Schürrle Kritik seines Trainers Jose Mourinho anhören und scheint beim FC Chelsea mehr und mehr auf das Abstellgleis zu geraten. Wettbewerbsübergreifend brachte es der Weltmeister in dieser Saison lediglich auf 600 Minuten Spielzeit. Und sein portugiesischer Trainer machte unlängst klar, „Ich erwarte mehr von ihm“. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die ersten Transfergerüchte um einen Wechseln von Schürrle bereits im Winter daherkommen.
Liverpool und Tottenham an Schürrle dran?
Wie der englische „Express“ berichtet, sollen die Liga-Konkurrenten vom FC Liverpool und Tottenham Hotspurs bereits die Fühler nach dem Chelsea Stürmer ausgestreckt haben und jeweils ein Angebot in Höhe von 30 Millionen Euro vorbereiten. Wie es heißt, sollen beide Teams an einem Wechseln in der kommenden Transferperiode im Januar interessiert sein. Der FC Chelsea will Schürrle offenbar keine Steine in den Weg legen und es gibt angeblich ein generelles Okay für einen Wechsel im Winter!
Das Problem des 24-Jährigen ist die körperliche Fitness. Immer öfter wurde er durch kleine Verletzungen oder Krankheiten zurückgeworfen. Von der vorletzten Länderspielreise (Polen und Irland) kehrte der schnelle Blondschopf mit einem Virus-Infekt zurück. Aus demselben Grund stand Schürrle auch in der Liga gegen den FC Liverpool nicht im Kader und musste die Einladung zur Nationalelf absagen.
Für einen Wechsel zu Tottenham spricht, dass er nicht umziehen müsste. Liverpool spielt allerdings noch um den Einzug in die K.o.-Phase der Champions League und wäre wohl sportlich attraktiver.
Reus im Tausch für Schürrle?
Eine weitere Option, die derzeit durch die Medien geistert, ist der Tausch von Schürrle für Marco Reus von Borussia Dortmund. Neben Manchester City und Co. soll mit dem FC Chelsea ein weiterer englischer Verein Interesse an Marco Reus bekundet haben. Auch hier berichtet der „Daily Express“, dass im Kampf um den BVB-Flügelstürmer Schürrle als Tauschobjekt von den Londonern angeboten wird. Sinn macht die Offerte durchaus, denn Schürrle spielt auf der gleichen Position wie Reus. Mit diesem Angebot soll der englischen Zeitung nach Chelsea bessere Karten als Arsenal, Manchester City oder Manchester United besitzen.
Aber bekanntlich ist Reus, der Borussia Dortmund nach dieser Saison für eine festgeschriebene Ablösesumme über 25 Millionen Euro verlassen kann, auch bei Bayern München ein ganz heißes Thema. Dort könnte der Tempodribbler langfristig in die Fußstapfen von Franck Ribery treten. Ohnehin ist die Personalie Reus einer der spannendsten im Gerüchtedschungel und man darf gespannt sein, wie sich der Offensivkünstler entscheiden wird.
Keine Freigabe für Podolski?
Genau wie Schürrle erlebt auch Nationalmannschaftskollege Lukas Podolski in London ein sportliches Tief. Der Linksfuß hat seinen Stammplatz bei Arsenal London sicher, allerdings nur auf der Auswechselbank! Immer häufiger betonte der deutsche Nationalspieler, dass er mit seiner Reservistenrolle bei den Gunners nicht zufrieden ist und am liebsten den Premier League-Klub im Winter verlassen wollen würde, falls sich an seiner Situation nichts ändern sollte. „Die Situation ist ja nicht einfach für mich. Mir wird die Chance genommen, das zu zeigen, was ich kann“, so der Weltmeister. „Ich muss jetzt mit dem Trainer und dem Verein reden. So kann es nicht weitergehen, ich bin total unzufrieden. Ich habe selbst gemerkt, dass mir etwas fehlt, wenn ich nicht regelmäßig spiele.“
Auch Bundestrainer Joachim Löw gefällt die Situation von Podolski nicht, denn nach seinen Kriterien muss ein Nationalspieler Stammspieler in seinem Verein sein, um in den DFB Kader berufen zu werden. „Lukas braucht viele Wettkämpfe, dann kann er seine Qualität zeigen. Seit einem halben Jahr ist dies aber nicht der Fall. Das merken wir natürlich.“ Doch obwohl der Kölner in den Planungen von Arsenal Coach Arsene Wenger kaum eine Rolle zu spielen scheint, erteilte er vorerst keine Freigabe. „Er kam von der WM zurück und musste sich hinten anstellen und sich ein wenig erholen“, erklärte der französische Teammanager der Gunners die Situation von Podolski und sagte zu einem möglichen Verkauf: „Er steht nicht zum Verkauf und es gibt auch keine Angebote für ihn.“ Zuletzt kamen Gerüchte zu einer Rückkehr in die Bundesliga auf, wo Wolfsburg, Schalke und Köln als mögliche Kandidaten genannt wurden, aber allesamt ein Interesse dementierten. Außerdem soll es u.a. mit Inter Mailand noch Interessenten aus Italien geben.
Wir denken, dass Podolski im Winter Arsenal London verlassen wird. Wenger könnte dagegen das Ziel haben, mit seiner Aussage den Preis für den Angreifer ein bisschen in die Höhe zu treiben.
Kramer bei Real Madrid im Gespräch
Als Christoph Kramer auf das angebliche Interesse von Real Madrid angesprochen wurde, äußerte sich der Gladbacher mehr wie ein Fan als wie ein Weltmeister: „Die Meldung hätte ich mir am liebsten ausgeschnitten und ins Zimmer gehängt. Mit Real Madrid in Verbindung gebracht zu werden, ist eine riesengroße Ehre für mich“. Allerdings betonte der deutsche Nationalspieler, dass derzeit ein Wechsel ins Ausland für ihn zu früh kommen würde. „Aber ich werde machen, was für mich am besten passt, und noch sind wir weit weg von irgendwelchen Konkretisierungen – egal, in welche Richtung.“ Momentan ist der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler noch bis 2017 an Bayer Leverkusen gebunden und nur noch für diese Saison an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen.
Während die Leverkusener von einer Rückkehr unters Bayer Kreuz ausgehen, will der Gladbacher Sportdirektor Max Eberl Kramer unbedingt halten. Doch auch im Ausland ist man schon längst auf den zweikampfstarken und lauffreudigen Mittelfeldabräumer aufmerksam geworden. Nach einem Bericht der spanische Zeitung „Marca“, soll Kramer bei Real Madrid zusammen mit Toni Kroos im defensiven Mittelfeld spielen und dafür seinen Nationalmannschaftskollegen Sami Khedira ersetzen. Wie die das Blatt weiter schreibt, sollen sich Real-Verantwortliche bereits zweimal mit Kramers Berater Gerd vom Bruch getroffen und über einen möglichen Transfer gesprochen haben.
Bleibt Khedira doch bei Real?
Auch über die Zukunft von Sami Khedira bei Real Madrid wurde immer häufiger spekuliert. Mehr und mehr verdichteten sich die Anzeichen auf eine Trennung, doch durch die schwere Verletzung von Vereinskollege Luka Modric scheint ein Wechsel vorerst ausgeschlossen zu sein. Der kroatische Mittelfeldspieler hatte sich in der EM-Quali-Partie gegen Italien (1:1) eine Oberschenkelverletzung zugezogen, die eine Pause von bis zu drei Monaten mit sich bringen könnte. Durch den Ausfall von Modric, der im königlichen Starensemble gesetzt war, ist bei Real neben Toni Kroos wieder eine Planstelle im defensiven Mittelfeld frei. Noch vor der Verletzung seines Teamkollegen wollte Khedira von einem Wechsel nichts wissen: „Ich sehe Stand jetzt keinen Grund, den Verein im Winter zu verlassen. Real Madrid ist eine großartige Adresse. Es gibt keine Veranlassung für mich zu sagen, ich will oder muss weg“.
Hat Khedria einen Vorvertrag in München unterzeichnet?
Nichtsdestotrotz kursierte die Meldung, dass der deutsche Nationalspieler mit tunesischen Wurzeln bei Bayern München einen Vortrag unterzeichnet haben soll. Der deutsche Rekordmeister war auch schon einmal an Khedira interessiert, doch diesen zog es damals zu Real. Franz Beckenbauer würde den Sechser zumindest gerne im Bayern-Dress sehen: „Khedira passt in jede Mannschaft. Der würde sogar bei Bayern sehr gut reinpassen. Die Sechser-Position spielt er unglaublich stark. Entweder mit Schweinsteiger oder Lahm zusammen. Das wäre perfekt“, meinte der „Kaiser“ diesen Sommer. Doch diese Aussage stammt noch vor der Verpflichtung von Xabi Alonso.
Doch auch beim FC Bayern wäre wohl kaum ein freier Platz im prall gefüllten Mittelfeld – vorausgesetzt alle Spieler sind fit. Außerdem verfügt Khedira bei weitem nicht über die technische Klasse, die FCB-Coach Pep Guardiola aber bei seinen Spielern so wichtig ist. Daher dürfte der 27-Jährige weder im Winter noch im Sommer oder sonst wann eine Rolle in München spielen.