Mario Gomez kehrt zurück
Mario Gomez kehrt in den Kreis der Nationalmannschaft zurück, Kevin Trapp und Leroy Sané sind zum ersten Mal nominiert, Mesut Özil und Toni Kroos erhalten eine Pause. Bei der Nominierung seines Kaders für die Länderspiele am 13. November in Paris Saint-Denis gegen Frankreich (21.00 Uhr, live in der ARD) und am 17. November in Hannover gegen die
Niederlande (20.45 Uhr, live im ZDF) setzt Bundestrainer Joachim Löw um, was er zuvor angekündigt hatte: Mit dem Doppelpack gegen die Nachbarn beginnt die Vorbereitung auf die EURO im kommenden Sommer in Frankreich, personelle Varianten inklusive.
25 Spieler nominiert
Insgesamt nominiert Joachim Löw 25 Spieler, darunter vier Torhüter. Der Kader der Mannschaft setzt sich zusammen aus Spielern aus sechs verschiedenen Ligen – das ist Rekord in der DFB-Historie. Den größten Block stellt die Bundesliga mit 17 Spielern, aus der Premier League wurden Kapitän Bastian Schweinsteiger (Manchester United) und Emre Can (FC Liverpool) nominiert, aus der Primera División in Spanien Shkodran Mustafi vom FC Valencia, aus der Serie A in Italien Sami Khedira (Juventus Turin) und Antonio Rüdiger (AS Rom), aus der französischen Ligue 1 Torhüter Kevin Trapp (Paris St.-Germain) und aus der türkischen Süper Lig die Stürmer Mario Gomez (Besiktas Istanbul) und Lukas Podolski
(Galatasaray Istanbul).
Über seinen aktuellen Kader sagt Bundestrainer Löw: „Nun beginnt für uns die Phase der Vorbereitung auf die EM in Frankreich. Deswegen werden wir jede Gelegenheit nutzen, einige Varianten zu testen. Gleichzeitig habe ich mit Blick auf das EM-Turnier immer auch die Belastung unserer Spieler im Kopf. Die Saison ist noch sehr lang, in ausländischen Ligen gibt es teilweise keine Winterpause. Daher habe ich dieses Mal auf eine Nominierung von Mesut Özil und Toni Kroos verzichtet, zumal wir auf deren Positionen für die beiden Spiele auch Alternativen sehen wollen.“
Zur Rückkehr von Gomez sagt Löw: „Wenn Mario fit ist, regelmäßig spielt, seinen Rhythmus und Selbstbewusstsein hat, dann kann er für jede Mannschaft wertvoll sein, natürlich auch für uns. Diese Voraussetzungen sind nun erfüllt. Mario erzielt in der Türkei wieder Tore, auch in der Europa League war er erfolgreich, er hat seine Sicherheit wieder. Ich freue mich sehr, dass er seine Verletzungsmisere überwunden hat. Er hat sich die Chance verdient, seine Qualitäten auch bei uns unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass er eine Option in unserer Offensive ist.“
Die Berufung von Leroy Sané ist für Löw die Konsequenz aus dessen konstanten Leistungen im Verein, er sagt: „Wir haben Leroy ja bereits über unsere U-Nationalmannschaften kennengelernt. Er gehört für mich zu den positiven Erscheinungen dieser Saison. Er ist schnell, technisch stark, sucht das Eins-gegen-Eins, ist unbeschwert. Wir sehen bei ihm enormes Potenzial.“
Sanés Nominierung enthält eine Besonderheit: Zwischen Joachim Löw, DFB-Sportdirektor Hansi Flick und U 21-Trainer Horst Hrubesch wurde vereinbart, dass Sané nach dem Spiel gegen Frankreich zur U 21-Nationalmannschaft reisen wird, die am 17. November in Fürth gegen Österreich das wichtige Qualifikationsspiel für die U 21-EM in Polen bestreitet.
Mit Manuel Neuer (Bayern München), Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Ron-Robert Zieler (Hannover 96) und Kevin Trapp (Paris Saint-Germain) gehören vier Torhüter zum Kader. Dazu sagt Torwarttrainer Andreas Köpke: „Wir freuen uns darauf, nun mal ein paar Tage in dieser Konstellation intensiv miteinander zu trainieren und uns auch außerhalb des Platzes auszutauschen. Kevin Trapp haben wir schon länger im Blick und wollen ihn im Kreise der Nationalmannschaft sehen, er hat durch seinen Wechsel nach Paris noch einmal einen Sprung gemacht. Ron-Robert Zieler haben wir aber genauso weiterhin im Fokus wie Bernd Leno und Marc-André ter Stegen, der dieses Mal, auch wegen einer Zahn-Operation, nicht dabei ist.“
Das Spiel gegen Frankreich ist der 27. Vergleich mit der „Grande Nation“. Neun Spiele gewann Deutschland, elfmal siegten die Franzosen, sechs Vergleiche endeten mit einem Remis. Zuletzt trafen sich die Teams beim Viertelfinale der WM 2014, in Rio siegte der spätere Weltmeister durch ein Tor von Mats Hummels mit 1:0.
Zum Spiel gegen Frankreich sagt Joachim Löw: „Die französische Nationalmannschaft gehört für mich zu den besten Teams der Welt. Schon bei der WM hat sie gezeigt, auf welch hohem Niveau sie spielen kann. Ich freue mich, in Frankreich einen Vorgeschmack darauf zu bekommen, was uns dort im kommenden Sommer erwartet. Wir spielen im Stade de France, hier wird am 10. Juli 2016 der Europameister ermittelt. Für uns alle ist es auch eine gute Gelegenheit, die Atmosphäre in diesem Stadion schon einmal zu erleben.“
Vier Tage nach dem Spiel in Saint-Denis endet das Jahr 2015 für den Weltmeister mit dem Finale in Niedersachsen. In Hannover trifft die Mannschaft auf die Niederlande. Über den Gegner im letzten Spiel des Jahres sagt Löw: „Die Niederlande hatten zuletzt wenig überzeugende Auftritte und Ergebnisse. Ich finde das sehr bedauerlich, für mich gehört so eine große und traditionsreiche Fußball-Nation zu einem EM-Turnier. Das Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden ist ein Klassiker, ein Spiel, auf das sich jeder freut. Für uns wird die Partie ein hervorragender Test im Hinblick auf die EM. Und völlig klar ist auch, dass wir uns zuhause von unseren Fans mit einem guten Ergebnis aus dem Länderspieljahr verabschieden wollen.“
Gegen die Niederlande tritt eine Auswahl des DFB zum 41. Mal an. 15 Siege, 15 Remis und zehn Niederlagen stehen in der Bilanz. Zuletzt trafen sich die Teams am 14. November 2012, in Amsterdam trennten sich Mannschaften mit einem torlosen Remis.
Für die Mannschaft geht es nach dem Jahreswechsel im März 2016 weiter, wieder stehen zwei Klassiker an. Am 26. März spielt der Weltmeister in Berlin gegen England, am 29. März in München gegen Italien.