Im heutigen Spiel der deutschen Mannschaft heißt der Achtelfinalgegner Algerien. Die Afrikaner sind auf dem Papier eine leichte Aufgabe, aber man darf das junge und hungrige Team keinesfalls unterschätzen. Die gewisse Brisanz zwischen den beiden Teams bringt die „Schande von Gijon“ in das Spiel. Live im ZDF Livestream und Liveticker ab 22 Uhr.
Fotoquelle: adidas Presse (WM-Ball Brazuca)
Deutschland mit sieben Punkten in drei Spielen
Deutschland präsentierte sich in der Vorrunde der WM 2014 ganz im Stile eines Favoriten. Gegen den vermeintlich stärksten Konkurrenten Portugal (4:0) brannte die DFB-Elf ein Feuerwerk ab, Ghana und die USA hielt Deutschland bis auf wenige Spielszenen gekonnt in Schach. Mit dem Anpfiff der Achtelfinal-Partie gegen Algerien am heutigen Montag (22 Uhr/ZDF) startet das Turnier für Deutschland praktisch neu. Erst jetzt zählt es wirklich. Das Achtelfinale war in der Vergangenheit stets eine Zwischenstation für Deutschland. Seit der WM 1978 – der legendären „Schmach von Cordoba“ – schaffte es die Nationalmannschaft immer ins Viertelfinale. Ein Aus in der Runde der letzten 16 gab es sowieso nur einmal: 1938 bei der WM in Frankreich.
Nr. | Team | Spiele | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 3 | 7 | 7:2 |
2 | USA | 3 | 4 | 4:4 |
4 | Portugal | 3 | 4 | 4:7 |
3 | Ghana | 3 | 1 | 4:6 |
Schlechte Bilanz gegen Algerien
Die Afrikaner sind die einzige Nationalmannschaft, gegen die Deutschland in seiner Geschichte noch nicht punkten konnte. 1964 gab es in Algier eine 0:2-Niederlage. Legendär ist das zweite Aufeinandertreffen bei der WM 1982 in Spanien. Seit der „Schande von Gijon“ , in der Deutschland und Österreich mit einem Nichtangriffspakt die Afrikaner aus dem Turnier kegelten ist das deutsche Team in Algerien verhasst. Da half auch der damalige Überraschungs-Coup gegen Deutschland (2:1) zum WM-Auftakt nichts. Die bisherige Bilanz steht bei zwei Spielen, zwei Niederlagen und Toreverhältnis von 1:4 aus Sicht der deutschen Mannschaft.
Ramadan sorgt für Diskussionen
Ausgerechnet die körperliche Verfassung Algeriens erhitzt derzeit die Gemüter. Denn am Samstag beginnt für Muslime der Fastenmonat Ramadan. Vor einem WM-Achtelfinale gegen Deutschland ist aber wenig wichtiger als die richtige Ernährung. Trainer Halilhodzic soll angeblich sein Team gebeten haben, zumindest bis zum Spiel gegen Deutschland noch nicht zu fasten. Fragen auf den Pressekonferenzen weichte er verärgert aus.
Schlechte Torschussbilanz der Afrikaner
Algerien ist eine Mannschaft der Extreme. Die Wüstenfüchse schossen während der WM nur 26 Mal aufs Tor (Platz 29) und griffen überhaupt nur 78 Mal an (ebenfalls Platz 29). Dafür ist Algerien hinter dem Iran das Team mit den meisten Klärungsversuchen in brenzligen Situationen. In 88 Prozent der Fälle gelingt das den Wüstenfüchsen erfolgreich. Außerdem sucht die physische Verteidigung den Zweikampf – nur zwei Teams verwickeln ihren Gegner häufiger ins Eins-gegen-Eins. So lassen sich natürlich auch die vielen Fouls erklären – 49 im bisherigen Turnierverlauf. Nur 68 Prozent der Zuspiele kommen an den Mann. Schlechter ist nur der Iran. Im Gegensatz dazu Deutschland. Beim DFB-Team kommen 85 Prozent der Bälle an den Mann. Der Top-Wert bei der WM 2014.
Nr. | Team | Spiele | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|
1 | Belgien | 3 | 9 | 4:1 |
2 | Algerien | 3 | 4 | 6:5 |
3 | Russland | 3 | 2 | 2:3 |
4 | Südkorea | 3 | 1 | 3:6 |
44.000 Zuschauer im Stadion
Das Estádio Beira-Rio, in dem am Montag das Achtelfinale zwischen Deutschland und Algerien stattfindet, ist ein echtes Schmuckstück und mit seiner rot leuchtenden Fassade und innovativen Dachkonstruktion ein Hingucker. Gebaut wurde die WM-Arena für beinahe 44.000 Zuschauer in Porto Alegre schon 1969 unter besonderen Umständen. Die Fans von Heimatclub Sport Club Internacional spendierten Steine, Zement und Eisen für den Neubau. Internacional ist aber nicht der einzige Club in Porto Alegre. Erzrivale Gremio Porto Alegre spaltet die Stadt in zwei Lager. Optimale Bedingungen für einen Fußballabend in Porto Alegre. Nach leichten Regenschauern am Vormittag, lässt sich abends die Sonne blicken. Die Temperaturen steigen bestenfalls auf 16 Grad C° zum Anstoß.
Bela Rethy kommentiert
Zum zweiten Mal in Folge ist beim Achtelfinale Deutschland gegen Algerien am Montag das ZDF mit der TV-Übertragung dran. Los geht’s fast zwei Stunden vor Anpfiff um 20.15 Uhr mit der Vorberichterstattung aus Recife. Moderator Oliver Welke und Experte Oliver Kahn liefern alle wichtigen Informationen vor der Partie Deutschland gegen Algerien. Live aus dem Estádio Beira-Rio moderiert um 22 Uhr Kommentator Béla Réthy das Spiel. Jeder Fan, der bei der WM nicht am Fernseher mitfiebern will, hat in der ZDF Mediathek oder über die ZDF App „ZDF Mediathek“ für Smartphone und Tablet die Möglichkeit, das Spiel im Live-Stream anzuschauen.