Bundestrainer Joachim Löw will unabhängig vom Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien seinen bis 2016 laufenden Vertrag erfüllen. Damit tritt Löw Gerüchten entgegen, wonach er seinen Posten als DFB-Trainer nach einem möglichen Titelgewinn in Brasilien abtreten würde.
Geht es nach Joachim Löw, wird er definitiv auch über die anstehende WM hinaus Nationaltrainer der deutschen Elf. Angesprochen auf seine Zukunftspläne erklärte der 54-Jährige den Kollegen vom „Express“, dass er weiter im Amt bleiben wird: „Stand heute gehe ich davon aus. Auf jeden Fall, ja, bis 2016. So haben wir das entschieden“.
„Motivations-Explosion“ durch WM-Titel?
Des Öfteren wurde in der jüngeren Vergangenheit über die Zukunft des Bundestrainers spekuliert, wobei zuletzt auch der Name Thomas Tuchel fiel, und was er nach einem möglichen Titelgewinn tun würde. Doch Löw entgegnete dem Spruch man solle aufhören, wenn es am schönsten ist: „Das könnte man vielleicht so sehen. Genauso vorstellbar ist aber auch, dass es eine Motivations-Explosion gibt, wenn man Weltmeister ist. Die nächsten Jahre, diesen Erfolg dann zu bestätigen, das ist auch großartig.“
Löw nimmt Del Bosque als Vorbild
Zudem erinnerte Löw an den spanischen Erfolgscoach Vicente del Bosque, der bereits in dieser Situation war: „Der eine sagt vielleicht: Als Weltmeister ist es jetzt gut, jetzt höre ich auf. Vicente del Bosque hat nach dem WM-Titel 2010 gesagt, jetzt will ich auch noch die EM gewinnen.“
DFB-Präsident von Löw-Verbleib überzeugt
Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist davon überzeugt dass Löw selbst bei einem WM-Misserfolg weiterhin Bundestrainer bleiben wird. „Wir haben die Verträge mit unseren sportlichen Köpfen in der klaren Absicht verlängert, mindestens bis 2016 zusammenzubleiben. Warum soll auch etwas geändert werden? Die Mannschaft bleibt zusammen, der Einzige, der nach der WM vermutlich aufhört, ist Miro Klose aus Altersgründen. Der Kader hat eine glänzende Perspektive“, erklärte Niersbach den Kollegen der „Sport Bild“. Weiterhin ergänzt er: „Jogi Löw ist ein absolut erstklassiger Trainer, er weiß aber auch, dass der DFB ein erstklassiger Arbeitgeber ist. Ich habe nie eine Spur von Zweifel an ihm aufkommen lassen, auch nicht nach dem EM-Aus 2012 gegen Italien.“
Neuer Assistent kommt erst nach der WM
Eine Veränderung wird es im Trainerstab des DFB dennoch geben. Sein bisheriger Assistent Hansi Flick wird nach der Weltmeisterschaft in Brasilien den Posten des DFB-Sportdirektors übernehmen, wodurch die Stelle des Assistenztrainers neu besetzt werden muss. „Das nächste Länderspiel nach der WM ist erst im September, da haben wir noch genug Zeit, eine gute Lösung zu finden. Ich habe drei, vier Leute im Kopf, mit denen es passen könnte“, so Löw zur anstehenden Personalie.
Joachim Löw übernahm den Posten des Bundestrainers nach der WM 2006 in Deutschland von Jürgen Klinsmann und führte das deutsche Team bei der EM 2008 bis ins Finale (0:1 gegen Spanien). Bei der anschließenden WM 2010 (0:1 gegen Spanien) und der EM 2012 (1:2) gegen Italien scheiterte der dreimalige Weltmeister dann jeweils im Halbfinale.