Ein stark aufspielendes Brasilien hat das Finale des Confed Cup 2013 souverän mit 3:0 gegen Welt- und Europameister Spanien gewonnen. Zweimal Torjäger Fred und Superstar Neymar bescherten der Selecao den dritten Titel beim Konföderationen-Pokal in Folge. Somit haben sich die zuletzt schwächelnden Südamerikaner zu einem heißen Favoriten für die WM 2014 gemausert.
Im legendären Maracana Stadion in Rio de Janeiro erwischte Brasilien, bei denen Luiz Gustavo vom FC Bayern in der Startelf stand, einen Traumstart. Bereits nach 94 Sekunden netzte Fred liegend im Fünfmeterraum ein und nutzte die Orientierungslosigkeit von Gegenspieler Alvaro Arbeloa aus. Von Spanien, die noch vom hart umkämpften Halbfinalsieg gegen Italien müde wirkten und gegen die robust auftretenden Brasilianer nicht ihr ballbesitzendes Spiel aufziehen konnten, war nicht viel zu sehen. In der 32. Minute hatte Fred nach feinem Zuspiel von Neymar die nächste Großchance, doch der Stürmer von Fluminense Rio de Janeiro scheiterte an Spanien-Keeper Iker Casillas. Auf der Gegenseite war es dann David Luiz, der die bis dahin beste Chance der Iberer zunichte machte und einen Schuss von Pedro für den geschlagenen Torwart Julio Cesar knapp vor der Linie rettete. Kurz vor dem Seitenwechsel war es dann Youngster Neymar, der für Brasilien mit einem fulminanten Gewaltschuss aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte.
Fred sorgt für Entscheidung
Brasilien war kurz nach dem Wiederbeginn erneut hellwach und Fred sorgte mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenzen zum 3:0 in einem sehr unterhaltsamen Finale für die Vorentscheidung. Und Spanien? Der Weltmeister blieb vieles schuldig, leistete sich ungewohnte Passfehler und man fand kein spielerisches Rezept, um Brasilien ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Ramos verschiesst Elfer – Pique fliegt vom Platz
Doch in der 55. Minute hatte die Del Bosque-Elf die Chance, noch einmal ins Spiel zurück zu kommen, als nach einem Foul von Marcelo an Jesus Navas auf Elfmeter entschieden wurde. Kapitän Sergio Ramos übernahm die Verantwortung, doch der Verteidiger von Real Madrid setzte die Kugel links neben den Pfosten (55.). 13 Minuten später folgte der nächsten Nackenschlag für Spanien, als Pique mit glatt Rot vom Platz flog. Der Platzverweis war berechtigt, da der Barca-Verteidiger seinen künftigen Teamkollegen Neymar mit einer Notbremse von den Beinen holte und somit eine Großchance vereitelte.
Spaniens Glaube an den Sieg war danach endgültig dahin und die Partie verlor auch deutlich an Intensität und Tempo. Gastgeber Brasilien verwaltete die komfortable Führung und blieb bei Kontern weiterhin gefährlich.
Neymar zum besten Spieler des Turniers gewählt
Mit diesem Erfolg hat sich Brasilien, die sich im Laufe des Confed Cups von Spiel zu Spiel steigerten, jetzt endgültig zum einem ganz heißen Mitanwärter auf den Titel bei der WM 2014 im kommenden Jahr gemacht. „Unser Ziel ist ein viel schwierigeres Turnier. Aber wir haben einen Weg gefunden, den wir jetzt weitergehen werden – und dies mit viel Selbstvertrauen“, sagte Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari nach dem Erfolg.
Neymar wurde nach dem Finalsieg verdientermaßen zum besten Spieler des Turniers gekürt und erhielt den goldenen Ball. Fred und Spaniens Fernando Torres wurden zusammen mit jeweils fünf Treffern Torschützenkönig. Und während die Selecao munter ihren insgesamt vierten Erfolg beim Konföderationen-Pokal feierte, musste Spanien die erste Pflichtspielniederlage nach 29 Spielen verkraften. Zuletzt verlor die Truppe von Trainer Vicente del Bosque bei der WM 2010 das Gruppenspiel gegen die Schweiz mit 0:1.
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