Die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft in Brasilien laufen auf Hochtouren. Für DFB-Teamanger Oliver Bierhoff Grund genug, sich vor Ort selbst über den aktuellen Stand der Dinge ein Bild zu machen. Mit vielen organisatorischen Aufgaben und Fragezeichen im Koffer hat er sich nach Brasilien zum FIFA WM-Workshop aufgemacht.
Nicht nur das Gastgeberland Brasilien hat alle Hände voll zu tun, um alles für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft vorzubereiten. Auch der DFB befindet sich in der intensiven Vorbereitungsphase. Derzeit sind weniger die Spieler gefragt als das Team hinter ihnen. An der Spitze der Teammanager Oliver Bierhoff. Dieser hat sich nun auf den Weg nach Brasilien gemacht, um sich selbst einen Überblick vor Ort zu verschaffen. Anlass ist der WM-Workshop der FIFA der an diesem Mittwoch und Donnerstag in Florianopolis stattfindet. Und Bierhoff nutzt diese Reise, um auch dem Teamcamp in Porto Seguro einen Besuch abzustatten. Immer wieder hört man beim Thema Brasilien von den logistischen und klimatisch bedingten Herausforderungen die die Teams erwarten werden. Doch Bierhoffs Marschroute ist klar: „Es gibt kein Jammern und Lamentieren – das ist die Mentalität, die wir den Spielern mitgeben werden.“
Baustelle Teamcamp: Bierhoff gibt sich optimistisch
Mit der Wahl des Teamhotels hat der DFB im Dezember letzten Jahres für viel Aufsehen gesorgt. Hatte man sich doch für keines der bereits bestehenden Hotels entschieden, sondern sich im Bundesstaat Bahia für ein Camp entschieden was erst im März fertiggestellt wird. Es wurden Vorwürfe laut, dass den Deutschen kein Hotel gut genug wäre und man sich daher sein eigenes Hotel bauen würde. Doch diesen Vorwurf kann weist der DFB vehement von sich, denn man sei nicht der Bauherr des Objektes. Wie weit die arbeiten auf dem 15.000 Quadratmeter großen Sport- und Naturressort im Dorf Santo André fortgeschritten sind, wo derzeit 14 zweigeschossige Wohnhäuser und Funktionsgebäude entstehen, davon wird sich Bierhoff selbst überzeugen und zeigt sich optimistisch: „Um das Quartier mache ich mir keine Gedanken. Die Bauarbeiten laufen, die Anlage macht gute Fortschritte. Einen detaillierten Überblick werden wir uns bei unserem Besuch vor Ort machen.“
Spielorte bereiten Sorgen
Die Gründe für den Standort Bahia sind schnelle gefunden. Zum Flughafen Porto Seguro wird das DFB-Team nur eine dreiviertel Stunde benötigen. Die Abläufe seien weitgehend planbar und optimal. Sorgen bereiten dagegen die Gegebenheiten an den Spielorten. Aufgrund fehlender Erfahrungen sei es schwer alle Szenarien durchzuspielen und zu planen. So könnte eine Fahrt vom Trainingsplatz zum Hotel mal schnell eineinhalb Stunden dauern, berichtet Bierhoff. Denkbar sei es daher, schon zwei Tage vor dem Spieltag an den jeweiligen Spielort zu reisen. Klima und Anstoßzeiten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Löw verzichtet auf WM-Workshop
Auf dem FIFA WM-Workshop in Florianopolis werden Bierhoff und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock weitere organisatorische Einzelheiten hinsichtlich Sicherheit, Logistik, Ticketing, medizinische Versorgung und Medien in Erfahrung bringen.
Bundestrainer Joachim Löw verzichtet dagegen auf die Reise. Für ihn steht die Beobachtung seiner WM-Kandidaten in der Champions League an. Doch auch er weiß, was ihn und sein Team in Brasilien erwarten wird: „Eine WM der Strapazen.“
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