Für Stefan Kießling schien der WM-Zug schon abgefahren, doch nun gibt es für den Torjäger von Bayer Leverkusen einen neuen Hoffnungsschimmer. Denn DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hat Kießling Mut zugesprochen.
In der Bundesliga läuft es für Stefan Kießling weiter rund. Zum Auftakt der neuen Saison traf der 29-Jährige gegen den SC Freiburg ins Schwarze und hat somit seinen Beitrag zum 3:1-Erfolg von Bayer Leverkusen geleistet. Damit hat der Angreifer saisonübergreifend in den letzten sieben Ligaspielen immer getroffen. Doch trotz seiner guten konstant guten Leistungen und ordentlichen Torquote spielt Kießling in den Plänen von Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle. Oder vielleicht doch? Denn nun hat sich Bierhoff zur Personalie geäußert und dem Stürmer Mut zugesprochen.
Kießling muss sich weiter aufdrängen
„Joachim Löw hat gesagt, dass alle Türen offen sind. Es liegt am Spieler, sich aufzudrängen“, erklärte der DFB-Teammanager im Gespräch mit „Sky“ und betonte zugleich: „Es tut immer weh, wenn ein Spieler sich durchbeißt und auf sich aufmerksam macht, aber den richtigen Schritt in der Nationalmannschaft nicht hinbekommt.“
Auch Völler gibt Kießling noch nicht auf
Stefan Kießling hatte bei der WM 2010 in Südafrika zum letzten Mal das DFB-Trikot getragen, wo er im unbedeutendem Spiel um Platz drei gegen Uruguay (3:2) zum Einsatz kam. Doch seither verzichtet Löw auf den Leverkusener, obwohl dieser mit starken Leistungen oder der Torjägerkanone ordentlich Werbung in eigener Sache macht. „Wenn er wieder eine Saison wie die vorige spielt, dann wird es der Jogi schwer haben, an ihm vorbeizukommen“, sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Doch Fakt ist auch, dass Kießling selbst dann nicht berufen wurde, wenn die etatmäßigen Nationalstürmer Miroslav Klose und Mario Gomez ausfielen.
Wie realistisch sind Kießlings WM-Chancen?
Realistisch gesehen wird die WM 2014 ohne Kießling stattfinden. Schließlich hatte Löw schon im März klargestellt, dass der Bayer-Angreifer nicht dem Typ Stürmer entspricht, mit dem er plane. Zudem ist derzeit Max Kruse von Borussia Mönchengladbach hinter Klose und Gomez die Nummer drei im Sturm der deutschen Nationalmannschaft, wie der Bundestrainer unverblümt mitteilt. „Kruse steht hoch im Kurs. Seine Chancen sind gestiegen“, sagte Löw über den 25-Jährigen, der auf der USA-Reise im Juni sein Länderspieldebüt feierte.
Für das anstehende Testspiel gegen Paraguay am Mittwoch in Kaiserslautern stehen aber weder Kießling noch Kruse im Kader des DFB-Teams. Und mit einem plötzlichen Sinneswandel von Löw in Sachen Kießling darf nicht gerechnet werden. Höchstens wenn Gomez und Klose verletzungsbedingt für die WM ausfallen, dürfte sich der Bayer-Goalgetter ernsthafte Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM-Endrunde in Brasilien machen.
Foto © Johann Schwarz / Wikipedia