Das Verletzungspech bleibt Nationalstürmer Mario Gomez treu. Aufgrund einer neuerlichen Knieverletzung droht der Stürmer des AC Florenz erneut längere Zeit auszufallen. Auch für Bundestrainer Joachim Löw dürften dies keine guten Nachrichten sein, denn mittlerweile gehen seine Stürmer allesamt am Stock. Wie eng wird es für Gomez mit der WM 2014?
Es sind keine guten Nachrichten, die da aus Florenz kommen. Denn nur fünf Wochen nachdem Mario Gomez beim AC Florenz sein Comeback gab, zog sich der 28-jährige Stürmer im Spiel am vergangenen Sonntag beim SSC Neapel eine Zerrung des Kollateralbandes (verbindet Ober- und Unterschenkelknochen) im linken Knie zu. Wie lange der deutsche Nationalspieler diesmal auszufallen droht, hat sein Verein noch nicht aussprechen wollen. Vielmehr verwies Florenz auf weitere Untersuchungen in der kommenden Woche. Sicherlich eine richtige Entscheidung, möchte man doch aufgrund der letzten langen Verletzungspause von Gomez nicht schon wieder neuen Druck auf ihn aufbauen wollen. Die italienischen Kollegen der „Gazzetta dello Sport“ gehen von einer Pause von bis zu vier Wochen aus. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass sich der Nationalstürmer schon in München von DFB-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersuchen ließ.
AC Florenz hofft auf Rückkehr zum Saisonfinale
Durch diese Knieverletzung muss der AC Florenz erneut auf seinen Stareinkauf der laufenden Saison verzichten. Der Verein hofft seinen Millionen-Einkauf spätestens zum wichtigen italienischen Pokalfinale gegen den SSC Neapel Anfang Mai wieder fit zu bekommen und auf dem Feld begrüßen zu können. Und auch für den Saisonendspurt wird der deutsche Torjäger dringend benötigt. Direkt nach seinem Comeback traf Gomez sowohl in der Europa League als auch in der Serie A.
Bei der Verletzung handelt es eigentlich um keine besonders „schwere“, doch die Kollegen der „Corriere dello Sport“ sehen es richtig: „Eigentlich eine ziemlich banale Verletzung, aber die Erinnerung an die lange Pause und die langsame Rückkehr von Gomez sorgen für Beunruhigung und Vorsicht.“ Zu Beginn der Saison wurde Gomez wegen einer Knieverletzung (Innenband-Teilrisses und einer Sehnenentzündung) eine Pause von zwei Monaten prognostiziert. Am Ende waren daraus fünf Monate geworden, die das Umfeld des AC Florenz ziemlich auf die Probe gestellt hatte.
Löws Stürmerprobleme für die WM werden nicht weniger
Auch Bundestrainer Joachim Löw dürfte es neue Sorgenfalten auf die Stirn geworfen haben, als er die Nachricht aus Florenz erhielt. Gerade als er sich über das tolle Comeback seines Nationalstürmers freuen konnte, folgte die erneute Verletzung. Damit stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob Gomez überhaupt bis zur WM rechtzeitig fit wird. Denn sollte Gomez wirklich in vier Wochen wieder spielen können, dann hätte er noch drei Spiele Zeit, um sich bei seinem Verein für die WM in Form zu bringen und die dringend notwendige Spielpraxis zu sammeln. Wenn man bedenkt dass der 35-jährige Miroslav Klose erneut ein Spiel seines Clubs wegen Rückenproblemen verpasste und auch der zuletzt nominierte Pierre-Michel Lasogga vom Hamburger SV die letzten drei Wochen verletzungsbedingt ausfiel und erst jetzt wieder vor einem Comeback steht, dann kann man die Sorgen des Bundestrainers durchaus nachvollziehen. Wie gut dass immerhin WM-Kandidat Max Kruse sein Formtief überwunden zu haben scheint.
Fakt ist aber, dass Mario Gomez eine Saison zum Vergessen erlebt – ausgerechnet im WM-Jahr. Ganze neun Spiele absolvierte der Angreifer in der Serie A für die Fiorentina, in denen er dreimal traf. In nicht einmal drei Monaten wird die deutsche Nationalmannschaft ihr erstes Gruppenspiel gegen Portugal (16. Juni) absolvieren. Ob Gomez dann zum DFB-Aufgebot gehören wird, steht in den Sternen.