Eine ganz bittere Nachricht für Kolumbien: Star-Stürmer Radamel Falcao vom AS Monaco hat sich wie befürchtet einen Kreuzbandriss zugezogen und wird somit die WM 2014 in Brasilien verpassen. Für Kolumbien, die zum Kreise der Geheimfavoriten gezählt werden, der absolute Super-GAU. Nutznießer von der Falcao-Verletzung könnte ein Hertha-Stürmer sein.
Die schwere Knieverletzung zog sich Radamel Falcao im französischen Pokal zu. Im Duell gegen den Viertligisten Monts d’Or Azergues, dass AS Monaco mit 3:0 gewinnen konnte, wurde der 27-Jährige von einem gegnerischen Amateurspieler umgegrätscht. Dabei riss das linke hintere Kreuzband, was gleichbedeutend mit einem vorzeitigen Saisonaus ist. Auch eine Teilnahme an der WM 2014 ist nicht realistisch.
Hoffnung auf medizinisches Wunder unrealistisch
„Die Ärzte werden alles tun, um Radamel Falcao eine möglichst schnelle Erholung zu ermöglichen“ hieß es in einer Pressemitteilung der Monegassen. Die Operation soll innerhalb der nächsten Tage erfolgen. Doch Hoffnungen, dass der Torjäger bis zur in gut viereinhalb Monaten beginnenden WM wieder fit wird, gibt es eigentlich keine. Erfahrungsgemäß fällt man nach einem Kreuzbandriss sechs Monate aus, wie auch Falcaos Vertrauensarzt Jose Noronha gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur „efe“ bestätigte. „Falcao wird den Plätzen lange Monate fernbleiben, wohl bis Saisonende“, hieß es bei den französischen Kollegen der „L’Equipe“. Ein WM-Einsatz wäre ein medizinisches Wunder.
Verletzung Falcao im Video
Kolumbien: Hertha-Stürmer Ramos als Ersatz für Falcao
Radamel Falcao ist der unangefochtene Star bei den Kolumbianern, die aber zumindest mit Jackson Martinez vom FC Porto noch einen weiteren außergewöhnlichen Angreifer in ihren Reihen haben. Doch wen könnte Kolumbien-Trainer Jose Pekerma als Ersatz für Falcao mit zur WM nehmen? Hier darf sich vor allem Adrian Ramos von Hertha BSC berechtigte Hoffnungen machen. Zwar war der 28-Jährige, der bislang 17 Länderspiel absolvierte, seit zwei Jahren nicht mehr für die Gelben aktiv, doch seine starken Leistungen in der Hinrunde, in denen Ramos elf Treffer erzielte, dürfte als Bewerbung ausreichen. Nicht umsonst haben Klubs wie Borussia Dortmund Ramos auf dem Zettel stehen. Eine WM-Nominierung wäre auf jeden Fall verdient.
Falcao, der im Pokalspiel den Führungstreffer markierte, wurde kurz vor dem Pausenpfiff im gegnerischen Strafraum von Soner Ertek umgegrätscht, woraufhin der Kolumbianer mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen blieb und sich das linke Knie gehalten hat. Er musste mit einer Trage vom Platz getragen werden, wobei die erste Prognose Kreuzbandriss lautete. Das hat sich nun im Rahmen einer eingehenden Untersuchung bei Doktor Noronha in Porto bestätigt.
Die 20 schönsten Tore von Falcao
Kolumbien ohne Falcao kein Geheimfavorit mehr
Den sportlichen Ausfall kann Kolumbien nicht auffangen. Wie abhängig die Südamerikaner von Falcao sind, der vor der Saison für 60 Millionen Euro von Atletico Madrid zum AS Monaco wechselte, verdeutlicht die WM-Qualifikation. Mit neun Treffern sorgte der Angreifer quasi im Alleingang dafür, dass sich Kolumbien erstmals wieder seit 1998 für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnte.
Angesichts der überragenden Qualitäten und Treffsicherheit von Falcao trauten einige Experten Kolumbien die Rolle der große Überraschungsmannschaft bei der WM 2014 zu. Und in der Gruppe mit der Elfenbeinküste, Griechenland und Japan galten die „Cafeteros“ ohnehin als Favorit auf den Gruppensieg. Doch nach Falcaos WM-Aus werden die Karten neu gemischt.
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