Die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien ist für die Türkei in weite Ferne. Entsprechend sah sich der Fußballverband TFF zum Handeln gezwungen und hat sich von Nationaltrainer Abdullah Avci getrennt. Ein Nachfolger scheint auch schon in Aussicht. Der Hoffnungsträger heißt mal wieder Fatih Terim.
Seit der EM 2008 in Österreich / Schweiz, wo man überraschend das Halbfinale erreichte, hat sich die Türkei für kein großes Fußballturnier mehr qualifizieren können. Auch die WM 2014 wird hoher Wahrscheinlichkeit ohne die Türken stattfinden. Die fast ausweglose Situation in der WM-Qualifikation hat nun Trainer Abdullah Avci seinen Job gekostet, wobei die Trennung laut Medienberichten im beiderseitigem Einvernehmen erfolgte.
Kaum Chancen auf WM-Teilnahme
Unter der Regie des 50-Jährigen, der im November 2011 die Nachfolge von Guus Hiddink antrat, liegt die Türkei nur auf enttäuschendem 4. Platz in der Quali-Gruppe D. Nach sechs Spielen stehen magere sieben Punkte zu Buche. Während die Niederlande mit 18 Punkten souverän auf dem 1. Platz rangiert und sich den Gruppensieg und die damit einhergehende direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft nicht mehr nehmen lassen wird, liegen Ungarn (11) und Rumänien (10) noch vor der Türkei (7) auf den Plätzen zwei und drei. Zwar ist zumindest das Erreichen vom 2. Platz, der für die Play-offs berechtigt, noch möglich, doch das Vertrauen in Avci war aufgebraucht. Der einst erfolgreiche Nachwuchscoach hegt aber keinen Groll, sondern hat für die Entscheidung des Verbandes sogar Verständnis.
„Wie Sieg und Niederlage sind auch Trennungen Teil des Fußballs“, erklärte Avci, dessen Vertrag ursprünglich noch bis 2015 datiert war. „Ich denke, mein Rückzug ist die richtige Entscheidung.“
Der „Imperator“ soll übernehmen
Und immer wenn der Posten des türkischen Nationaltrainers zu besetzen ist, taucht automatisch der Name Fatih Terim (s. Foto) auf. Der derzeitige Coach von Galatasaray Istanbul war bereits zweimal Nationaltrainer der Türkei und führte die Truppe 2008 bis ins EM-Halbfinale gegen Deutschland. Nach aktuellen Gerüchten wurde dem „Imperator“ bereits ein Vierjahresvertrag angeboten, wobei er aber weiterhin seinen Posten bei Galatasaray ausüben und beide Mannschaften in einer Doppelfunktion betreuen soll. Terim ließ verlauten, dass er sich mit Galatasaray-Präsident Ünal Aysal zusammensetzen und eine endgültige Entscheidung treffen will. Doch solange der 60-Jährige nicht entlassen wird, will er Galatasaray nicht verlassen.
Foto © Давиденко-Валерий / Wikipedia
