Nach seinem Pflichtspieldebüt in der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland hofft Sebastian Rudy von der TSG 1899 Hoffenheim auf weitere Einsätze im Nationaldress. „Ja, sicher. Wenn man erst mal richtig dabei ist, will man mehr und auch dauerhaft dabeibleiben“, so der 24-Jährige zu den Kollegen vom „kicker“ und hat dabei die EM in Frankreich im Auge. Ebenfalls im Auge hat der Nationalspieler das Mittelfeld, wo er sich selber ohnehin am liebsten sieht.
Auch wenn Rudy selbst sagt, dass die EM 2016 in Frankreich „noch weit weg“ sei, hat er nach seinem unverhofften Debüt als Rechtsverteidiger Morgenluft geschnuppert. Doch auch er weiß, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist: „Ich muss jetzt in der Bundesliga meine Leistungen bestätigen, alles geben und mich weiter aufdrängen. Dann sehen wir weiter.“
Rudy: „Habe meine Sache gut gemacht“
Rudy absolvierte in der EM-Qualifikation beim 2:1-Sieg gegen Schottland in Dortmund sein drittes Länderspiel, auf der für ihn völlig ungewohnten Position des Rechtsverteidigers. Auch für ihn kam die Nominierung auf dieser Position überraschend und sei eine „interessante Aufgabe“ gewesen, „das hatte ich schon lange nicht mehr gespielt“, so der potentielle Lahm-Nachfolger: „Eine echte Herausforderung. Ich habe versucht, positiv zu denken und mich auf meine Aufgabe vorzubereiten. Aber ich denke, ich habe keinen schlechten Eindruck hinterlassen und meine Sache gut gemacht. Jetzt kann ich nur abwarten und hoffen, dass ich zu den nächsten Länderspielen wieder eingeladen werde.“
Rudy mit Licht und Schatten gegen Schotten
Im Spiel gegen die Schotten war Rudy in der Offensivbewegung ganz klar ein Gewinn für die deutsche Elf. Bereits in der achten Minute flankte er auf Thomas Müller, dessen Kopfball aber knapp das Tor verfehlte. Doch zehn Minuten später sollte diese Kombination erfolgreich werden. Wieder flankte Rudy von rechts butterweich in den Strafraum und diesmal war Müller mit einem Kopfball-Bogen zum 1:0 erfolgreich. Doch Rudys Vorwärtsdrang sollte der DFB-Abwehr beim 1:1 zum Verhängnis werden, als er zu weit aufgerückt war. Auffällig war auch, dass er in den Zweikämpfen ein ums andere mal vom starken Schotten Ikechi Anya vernascht wurde und häufig falsch stand.
Rudy: Lieber Mittelfeld als Rechtsverteidiger
Auch wenn es für Rudy keine Frage war auf der Position des Rechtsverteidigers auszuhelfen, sieht er seine Position weiterhin im zentralen Mittelfeld. „Da will ich mich durchsetzen. Aber ich stelle mich gerne auch anderen Aufgaben und versuche, diese bestmöglich zu erfüllen“, so der 24-Jährige. Auch weiß Rudy bei Spielern wie Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Toni Kroos, den Bender-Zwillingen oder Ilkay Gündogan um die starke Konkurrenz, die im Mittelfeld herrscht. Entsprechend weiß Rudy, dass er „versuchen muss, noch eine Schippe draufzulegen“.